Wien - Der Aufsichtsrat der Österreichischen Postbus AG hat die Einleitung der Fusion mit dem Bahnbus am Dienstag vertagt. Weil von Leasing-Partnern die Zustimmung noch ausständig ist, hat der Aufsichtsrat für nächste Woche Mittwoch eine neuerliche Sitzung angesetzt, erfuhr die APA aus Aufsichtsratskreisen.

Langfristige Leasing-Verträge

Der Postbus hat demnach im Rahmen von Cross-Boarder-Leasingverträgen Busse im Wert von rund 40 Mio. Euro langfristig vermietet und zurückgeleast. Auf Grund von Steuervorteilen des Leasingpartners ergeben sich dadurch Gewinne für den Postbus.

Im Rahmen der Fusion mit dem Bahnbus soll der Postbus gespalten werden. Die jetzige Postbus AG bleibt nach dem derzeitigen Stand aus rechtlichen Gründen als "Personalamt" bestehen, von den Assets bleiben nur die Immobilien in der AG. Das operative Geschäft, also das Personal selbst und die Busse, sollen hingegen in eine neue ÖBB-Postbus GmbH ausgelagert werden, in die die ÖBB in weiterer Folge auch den Bahnbus integrieren wollen. Nach Vorstellungen der ÖBB soll die Fusion bis September abgeschlossen sein.

Hintergrund dieses komplizierten Konstrukts ist, dass die neue ÖBB-Struktur neben der ÖBB-Holding sowie der Personenverkehrs-, der Güterverkehrs-, der Infrastruktur Bau- und der Infrastruktur Betriebs-AG keine weiteren Aktiengesellschaften vorsieht. Die neue ÖBB-Postbus GmbH soll nun als Tochter der Personenverkehrs-AG geführt werden.

Moldaschl nicht mehr dabei

Der bisherige ÖBB-Personalchef Wolfgang Moldaschl, der im Alter 47 Jahren vom Bahn-Vorstand per 1. Oktober in Frühpension geschickt worden ist, war bei der Postbus-Aufsichtsratssitzung am Dienstag übrigens nicht mehr dabei. Moldaschl war im Vorjahr in den Postbus-Aufsichtsrat eingezogen, nachdem die ÖBB das Unternehmen für knapp 120 Mio. Euro erworben hatten. Seit vergangener Woche ist Moldaschl nach Auskunft der ÖBB bereits dienstfrei gestellt. (APA)