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Grafik: apa/schulte-holthey
London/Wien - Die Länder der EU haben, was wissenschaftliche Veröffentlichungen angeht, in den vergangenen Jahren gegenüber den USA deutlich aufgeholt. Das geht aus einer in der Wissenschaftszeitschrift "Nature" veröffentlichten Studie von David King vom Office of Science and Technology in London (Großbritannien) hervor. In einer Gegenüberstellung hat die EU (15 Mitglieder) im Zeitraum 1997 bis 2001 die USA sogar erstmals überflügelt. King bezieht sich auf Zahlen von Thomson ISI (vormals: Institute for Scientific Information). Eine Relation auf die Zahl der Einwohner wurde dabei nicht durchgeführt.

Im Beobachtungszeitraum 1993 bis 1997 lagen die USA mit 1.248.733 Veröffentlichungen - das waren 37,46 Prozent aller Publikationen - an der Spitze. Die EU reihte sich mit 1.180.730 (35,42 Prozent) an Platz zwei. Die EU-Länder als Einzelkonkurrenten betrachtet, lagen die USA unangefochten an der Spitze, an Platz zwei fand sich Großbritannien mit 309.683 Publikationen. Es folgten Japan (289.751) und Deutschland (268.393). Österreich konnte in dem Zeitraum 26.100 Veröffentlichungen vorweisen. Das bedeutete 0,78 Prozent aller veröffentlichen Arbeiten weltweit und Platz 24.

Qualität an Zahl der Zitierungen gemessen

Von 1997 bis 2001 hat sich das Bild doch geändert. Die EU hat mit 1.347.985 Veröffentlichungen (37,12 Prozent) die USA mit 1.265.808 (34,86 Prozent) überholt. Nach Nationen gereiht konnte Großbritannien mit 342.535 Publikationen den zweiten Platz hinter den USA absichern. Auch an der weiteren Reihung änderte sich nichts, japanische Forscher konnten 336.858 Veröffentlichungen vorweisen, deutsche 318.286. Österreich konnte sein Ranking nicht verbessern, 33.598 (0,93 Prozent des weltweiten Outputs) bedeutete abermals Platz 24.

Was die Qualität der Arbeiten angeht, kann als ein bedeutender Faktor die Zahl der Zitierungen gewertet werden, also wie oft eine Arbeit in anderen Veröffentlichungen erwähnt wird. Dabei hebt sich die dominierende Rolle der Vereinigten Staaten noch deutlicher ab, wenngleich auch hier die EU aufholt. Knapp 22 Millionen Mal (52,3 Prozent aller Zitate) wurden US-amerikanische Arbeiten zwischen 1993 und 1997 zitiert, mehr als 15 Millionen Mal (36,6 Prozent) EU-Veröffentlichungen.

1997 bis 2001 lag die Zahl der Zitate für die USA bei knapp elf Millionen (oder 49,4 Prozent) und die der EU bei knapp neun Millionen (oder 39,3 Prozent). Österreichische Arbeiten wurden in diesem Zeitraum rund 218.000 Mal zitiert, das war ein Prozent aller Zitate weltweit oder abermals Rang 23.

Zitate pro Veröffentlichung

Einen weiteren Versuch der Qualitätsbeurteilung unternimmt King mit dem Ansatz, die Zitate pro Veröffentlichung zu berechnen. Dabei zeichnet sich vor allem die Schweiz aus. Eidgenössische Publikationen wurden 2002 durchschnittlich 1,7 Mal in anderen Veröffentlichungen erwähnt, US-amerikanische und dänische 1,48 Mal. Österreich liegt mit 1,24 Zitaten auf dem beachtlichen Platz sieben. (Apa)