Wien - Die Aussage des Dritten Nationalrats-Präsidenten Thomas Prinzhorn (F), dass Exekutivbeamte im Außendienst nicht pauschal Schwerarbeiter seien, löst bei den Freiheitlichen Gewerkschaftern (AUF/FEG) von Polizei und Gendarmerie "Befremden" aus. In einem offenen Brief an Prinzhorn heißt es, dass sich der "parteiinterne Informationstransport" über die Medien in der jüngsten Vergangenheit eher problematisch dargestellt habe, "besonders wenn unterschiedliche Auffassungen in Sachthemen, Informationsmangel und Unzuständigkeit gegeben sind".

"Verhöhnung"

Prinzhorn hatte im "Kurier"-Interview erklärt, Exekutivbeamte im Außendienst pauschal zu Schwerarbeitern zu erklären, wäre "eine Verhöhnung jedes Schwerarbeiters".

Die Personalvertreter der AUF/FEG verweisen nun auf die "für uns wesentlichsten Erschwernisse des Exekutivdienstes": Es gebe Nacht-, Schicht- und Wechseldienst - auch an Wochenenden und Feiertagen, außergewöhnliche psychische und physische Belastungen durch häufige Stresssituationen (Unfallaufnahme, Festnahmen, Waffengebrauch, Demonstrationen usw. ). Die durchschnittliche Mehrarbeit (Überstunden, Journaldienststunden) läge bei 45 Stunden pro Monat und erhöhte die Lebensarbeitszeit erheblich.

Der Pensionsbeitrag von Beamten betrage 12,55 Prozent (ASVG 10,25) für das Gesamteinkommen inkl. Mehrdienstleistungen. Der Pensionsbezug rechne sich jedoch nur vom Gehalt. Die durchschnittliche Pension eines Exekutivbediensteten liege an vorletzter Stelle im öffentlichen Dienst, danach folge nur noch der handwerkliche Dienst. Außerdem gebe es keinen Abfertigungsanspruch. "Wir sind der Meinung, dass diese Gegebenheiten Sonderregelungen für die Exekutive rechtfertigen", heißt es in dem offenen Brief. (APA)