Ordinärer Santa Clause
Als Beispiel für diesen Trend führen die Forscher ausgerechnet die Bewertung zweier Disney-Weihnachtsfilme durch die freiwillige Filmkontrolle der "Motion Picture Association of America" (MPAA) an: Wurde Eltern 1994 für die erste Folge von "Santa Clause" noch empfohlen, den Inhalt des Films zu prüfen, war acht Jahre später "Santa Clause 2" ohne Einschränkung in die Kinos gekommen - obwohl beide Filme vergleichbaren Inhalts waren. Die Filmbeobachter der MPAA nahmen 1994 an "ordinären Szenen" Anstoß, während sie beim zweiten Teil in 2002 keinerlei Bedenken hatten.
Alkohol und Drogen
Die zunehmende Gewalt auf der Leinwand ist nicht das einzige, was Wissenschaftler und Kinderschützer in den USA alarmiert. "Viele Filme beschönigen und verharmlosen Alkohol und Drogen", fand Thompson in ihrer Untersuchung von fast 2000 Streifen heraus. In rund 95 Prozent der Filme spielten Alkohol, Zigaretten oder Drogen eine Rolle. Bei der Bewertung durch die Filmkontrolle werden Glimmstängel aber weitgehend ignoriert. Nur in drei Fällen wiesen die MPAA-Mitarbeiter auf starkes Rauchen von Teenagern auf der Leinwand hin.
Bunt gemischte Kommission
In Österreich gibt es keine bundeseinheitliche Altersbegrenzung für Kinofilme. Nicht einmal die Kategorisierung in Altersgruppen ist einheitlich. Es wird lediglich von der Jugendmedienkommission des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur eine Empfehlung abgegeben, der die zuständigen Stellen der Länder folgen können - oder auch nicht. Es kann daher theoretisch vorkommen, dass ein und derselbe Film in Wien ab 14 freigegeben wird, in Kärnten ab 16 und in Oberösterreich jugendfrei ist. In der Kommission sitzen unter anderem ORF- Generaldirektorin Dr.Monika Lindner, Regisseur Reinhard Schwabenitzky, Dr. Harald Sicheritz und Univ.-Prof. Dr. Peter Vitouch - also Vertreter aus Film, Kultur und Medien.
Zu lange, zu brutal
Bewertet wird nach einer Vielzahl von Kriterien. So kann zum Beispiel die Filmlänge dazu führen, dass ein ansonsten unbedenkliches Werk erst für ältere Kinder freigegeben wird. Begründung: Kinder könnten einem sehr langen Film erst in einem bestimmten Alter folgen. Die wichtigsten Entscheidungskriterien sind aber der mögliche Einfluss eines Kinofilmes auf die psychische, moralische, geistige und emotionale Entwicklung der jungen Zuseher. Die Zulassung kann unbeschränkt oder abgestuft von sechs bis 16 Jahren erfolgen.
Brutales Schweinchen Babe