Foto: Tiscover
Die Vögeialm am Ende des idyllischen Forstaubach-Tals ist ein besonders reizvoller Fleck in den Niederen Tauern und zudem Ausgangspunkt einer Bergwanderung, bei der zwar keine Gipfel bestiegen, aber trotzdem interessante Aus- und Einblicke gewonnen werden. Beim - teilweise steilen - Aufstieg aus dem Talkessel zur Seekarscharte kommt man an einem verlandenden kleinen Gewässer mit einer alten Almhütte vorbei, die eine Idylle schlechthin darstellen. Der Übergang zum Oberhüttensattel und zum Oberhüttensee wird zu einer Wanderung durch eine herrliche, alpine Pflanzenwelt - der Almrausch bildet wahre Dickichte, Weißer Germer und Punktierter Enzian blühen in Massen -, die von zahlreichen kleinen Gewässern durchsetzt ist. Dabei hat man immer freie Sicht auf die hellen Wände und Flanken der Steirischen und der Lungauer Kalkspitze.

Von etlichen Stellen aus genießt man die Sicht zum Dachstein und zur Bischofsmütze sowie zu den bekannten Erhebungen der Radstädter Tauern. Von der Seekarscharte überblickt man das bekannte Skigebiet, das sich im Sommer nicht gerade schön ausnimmt, weil die vielen Eingriffe in die natürliche Landschaft deutlich erkennbar sind. Dafür erfreut man sich bei der weiteren Wanderung umso mehr an der unberührten Gegend mit einer intakten Ökologie.

Der Anstieg ist relativ steil, doch sobald man die Seekarscharte erreicht hat, sind alle Mühen und Schwierigkeiten überwunden. Ausgesetzte Stellen gibt es ebenso wenig wie rutschige Abschnitte. Von der Oberhütte könnte man auch auf einer Almstraße zum Ausgangspunkt absteigen, doch erweist sich diese Variante als langweilig, überdies ist man hier der prallen Sonne ausgesetzt.

Die Route

Man fährt von Forstau bei Pichl/ Mandling bis zur Vögeialm und steigt auf der roten Markierung in zwei Stunden zur Seekarscharte auf. Gemütlich geht es über einen Sattel hinweg zum Oberhüttensee und zur Oberhütte. Ab Seekarscharte 1½ Stunden. Auf gutem Steig wandert man in einer weiteren Stunde zurück zur Vögeialm. Die Runde in der Gegenrichtung zu absolvieren ist weniger empfehlenswert, weil die steilen Abschnitte leichter bergauf zu bewältigen sind. (Bernd Orfer, Der Standard, Printausgabe vom 17./18.7.2004)