Die französische Regierung hat im Haushalt 2005 kein Budget für den geplanten internationalen Nachrichtensender CFII ("Chaine francaise d'information internationale") vorgesehen, kündigte Außenminister Michel Barnier (UMP) im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten der Nationalversammlung an. Vielleicht werde es auch 2006 kein Geld für die "CNN a la francaise" geben, fügte Barnier hinzu.

Der neue Sender, dessen Gründung Frankreichs Präsident Jacques Chirac (UMP) 2002 angekündigt hatte, sollte zu je 50 Prozent vom Privatfernseher TF1 (Gruppe Bouygues) und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk France Televisions betrieben werden. Vorgesehen waren ein Jahresbudget von 70 Mio. Euro und die Anstellung von 196 Mitarbeitern.

Es sei nun an der Zeit "die verschiedenen Projekte zu erwägen", sagte Barnier vor den Abgeordneten. Im vergangenen Mai hatten die Geschäftsführer von TF1, Patrick Le Lay, und von France Television, Marc Tessier, das gemeinsame CFII dagegen als "endgültig" festgestellt.

Barnier wies nun darauf hin, dass auch andere Medien wie etwa der europäische Nachrichtensender Euronews, der internationale französischsprachige Sender TV5, die Agence France Presse (AFP) und der internationale Radiosender RFI in das Projekt einbezogen werden können. In diesem Sinne hatten sich im Mai 2003 bereits die Parlamentarier einstimmig ausgesprochen. (APA)