London - Während in Europa der Zweite Weltkrieg tobte,
hat sich Großbritanniens Regierungschef Winston Churchill 1944
ungewöhnlichen Studien gewidmet: dem Fortpflanzungsverhalten von Affen. Wie aus
bisher verschlossen gehaltenen Dokumenten des britischen
Nationalarchivs bekannt wurde, interessierte sich Churchill konkret
für die Population der Berberaffen in Gibraltar, den einzigen wild lebenden Primaten Europas.
Grund war die alte Legende, dass die Briten Gibraltar verlieren
würden, wenn die Affen dort verschwänden. Die kleine Halbinsel an der
südspanischen Küste wird seit fast 200 Jahren von Großbritannien
kontrolliert. Als während des Krieges die Zahl der Affen abnahm, wurde Churchill
nervös. Er beauftragte die Minister der Kolonie, immer dafür zu
sorgen, dass es mindestens 24 Affen gebe.
Das Nationalarchiv machte nun unter anderem Brief- und Telegramm-Korrespondenzen von ranghohen Beamten aus
London und Gibraltar öffentlich. Die Skurrilität ihres "Überwachungsauftrags" dürfte ihnen bewusst gewesen sein: sie machten sich ein Vergnügen daraus, Gedichte über das Sexleben der Affen zu verfassen...
(APA/red)