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Unter dem Jubel seiner Anhänger zog sich der frühere türkische Ministerpräsident Bülent Ecevit nun aus der Politik zurück.

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Ankara - Der frühere türkische Ministerpräsident Bülent Ecevit (79) hat sich nach 47 Jahren aus der aktiven Politik zurückgezogen. Bei einem Kongress seiner Demokratischen Linkspartei (DSP) trat Ecevit am Sonntag nicht mehr zur Wiederwahl als Parteivorsitzender an. Mit ihm trat auch seine Frau Rahsan von der politischen Bühne ab, die die DSP nach dem Militärputsch von 1980 an Stelle ihres damals mit Politikverbot belegten Mannes gegründet hatte.

Seine politische Karriere hatte Ecevit bei der von Atatürk gegründeten Republikanischen Volkspartei (CHP) begonnen. Anfang der 70er Jahre verdrängte er den Atatürk-Weggefährten Ismet Inönü von der Spitze der CHP und wurde danach mehrfach Ministerpräsident. In seine Zeit fiel die türkische Invasion Nordzyperns 1974.

Der zunehmend von Krankheit gezeichnete Ecevit war zuletzt mit einer Koalitionsregierung aus Sozialdemokraten, Nationalisten und Konservativen gescheitert. Die vorgezogenen Neuwahlen vom November 2002 gewann mit großer Mehrheit die islamische Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei (AKP) von Recep Tayyip Erdogan. (APA)