Robert Foerster, Sebastian Lang, Georg Totschnig, Peter Wrolich und Teamchef Hans-Michael Holczer.

Paris - Das Team Gerolsteiner hat bei seiner zweiten Teilnahme an der Tour de France die gesteckten Ziele erreicht. "Die Rechnung ist voll aufgegangen", erklärte Team-Manager Hans-Michael Holczer zufrieden. Der Maßstab für nächstes Jahr sei damit "wahnsinnig hoch" angelegt. "Ich wäre schon zufrieden, wenn wir auch 2005 so gut dastehen", sagte Holczer. Maßgeblichen Anteil an der Zufriedenheit des Chefs hat Georg Totschnig als Gesamt-Siebenter und Dritter der großen Pyrenäen-Etappe. Den Tiroler will das deutsche Mineralwasser-Team auf jeden Fall halten.

Zahlreiche Interessenten

Der Vertrag des Zillertalers läuft aus, nach der starken Vorstellung bei der Tour gibt es zahlreiche Interessenten, darunter US Postal und T-Mobile. Totschnigs Präferenzen liegen bei Gerolsteiner ("Da fühle ich mich wohl") - falls die Gage passt. Eine Gehaltserhöhung sollte nach Rang sieben schon drinnen sein, meinte der 33-jährige Zillertaler, der noch zwei Saison aktiv bleiben will. Holczer, der Totschnig in der Vorbereitung viel Freiraum gegeben hatte, sah den Gesprächen optimistisch entgegen: "Er will, wir wollen auch, ich bin guter Dinge."

Lance Armstrong will seine Entscheidung, ob er einen Anlauf auf einen siebenten Tour-Sieg unternimmt, erst in ein bis zwei Monaten bekannt geben. Schon mit dem sechsten Triumph hat er Radsport-Geschichte geschrieben, in den Himmel gehoben wird der Texaner aber weder von Tour-Direktor Jean-Marie Leblanc noch von früheren Stars. "Die Zahlen sagen Ja", erklärte Leblanc auf die Frage, ob Armstrong der Größte in der Tour-Geschichte sei. "Aber es ist das Rennen, das einen Champion macht, nicht umgekehrt."

Vergleiche Mit Merckx

Für Fünffach-Sieger Miguel Indurain (ESP) ist Armstrong der Größte der Tour, aber nicht des Radsports. "Von der Gesamtbilanz her ist Eddy Merckx der Beste, er ist die gesamte Saison gefahren, Armstrong konzentriert sich nur auf ein Rennen." Bernard Hinault (FRA) meinte, Merckx hätte bis zum Alter von 60 Jahren fahren können, wenn er ein ähnlich reduziertes Rennprogramm wie Armstrong absolviert hätte. "Wenn die Gegner stärker wären, würde Armstrong nicht sechs Siege haben." Federico Bahamontes (ESP) bezeichnete Armstrong gar als "Einäugigen unter Blinden".

Laurent Jalabert (FRA) meinte, man dürfe nicht verschiedene Epochen vergleichen. "Wenn Merckx in der Art wie Armstrong gefahren wäre, hätte er die Tour zehn oder zwölf Mal gewonnen. Aber man kann sagen, dass Armstrong der Champion der Tour ist."(APA)