Kabul - Zwei Monate nach einem tödlichen Anschlag auf fünf ihrer Mitarbeiter stellt die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) ihre Arbeit in Afghanistan endgültig ein.

Die Organisation begründete ihren Rückzug am Mittwoch auch damit, dass die US-Streitkräfte versuchten, humanitäre Helfer für ihre politischen Absichten einzuspannen. Man bedauere sehr, Afghanistan nach 24 Jahren verlassen zu müssen, aber "der gegenwärtige Kontext macht humanitäre Hilfe für das afghanische Volk nahezu unmöglich", hieß es in der MSF-Erklärung.

Die fünf getöteten Mitarbeiter waren am 2. Juni einem Angriff auf einen mit dem Emblem der Organisation gekennzeichneten Fahrzeug zum Opfer gefallen. Die "Ärzte ohne Grenzen" hatten daraufhin abgesehen von akuten lebensrettenden Maßnahmen sämtliche Aktivitäten in Afghanistan suspendiert. Bis zu diesem Zeitpunkt waren in Afghanistan 80 internationale und 1400 einheimische Mitarbeiter tätig gewesen. Die endgültige Einstellung der Aktivitäten hängt laut der Erklärung vom Mittwoch auch damit zusammen, dass die Organisation mit den offiziellen Ermittlungen zu dem Überfall unzufrieden ist. (APA)