Seoul - Nordkorea hat Südkorea vorgeworfen, die mehr als 450 Flüchtlinge aus dem Norden "entführt" zu haben. Die Massenflucht nach Südkorea sei das Ergebnis einer "geplanten Entführung" und eines "terroristischen Verbrechens", hieß es in einer Erklärung der nordkoreanischen Kommission für Wiedervereinigung, die die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Donnerstag veröffentlichte. Die Regierung in Seoul müsse die "volle Verantwortung" dafür tragen. Auch "andere Kräfte", die die Massenflucht unterstützt hätten, müssten einen "hohen Preis" zahlen. Am Dienstag und Mittwoch hatte Südkorea insgesamt über 450 Nordkoreaner aufgenommen. Sie kamen über ein Drittland nach Südkorea, bei dem es sich nach Angaben eines Menschenrechtlers um Vietnam handeln soll. Es war die größte Massenflucht aus dem Nordkorea seit dem Ende des Korea-Kriegs vor mehr als 50 Jahren. (APA)