Dubai - Irakische Extremisten haben dem arabischen TV-Sender Al-Jazeera zufolge einen somalischen Lastwagenfahrer entführt und mit seiner Enthauptung gedroht, falls sich dessen kuwaitischer Arbeitgeber nicht aus dem Irak zurückzieht. Al-Jazeera zeigte ein Video sowie den Ausweis des als Ali Ahmed Mussa identifizierten Somaliers. Auf dem Band war er mit drei Bewaffneten zu sehen. Sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden, werde der Somalier binnen 48 Stunden enthauptet, zitierte der Sender aus einer Mitteilung von Gruppen um den Al-Kaida-Verbündeten Abu Mussab al-Sarkaui. Diese hatten im Irak jüngst wiederholt Ausländer verschleppt und ermordet, um den Abzug ausländischer Truppen und Firmen zu erpressen. Indischem Lkw-Fahrer in Video Waffe an den Kopf gehalten

Im Zuge einer weiteren Entführung haben irakische Extremisten zudem mit der Tötung einer der sieben entführten Lastwagenfahrer gedroht, die seit einer Woche in ihrer Gewalt sind. Ein Videoband, das am Donnerstag mehreren Nachrichtenagenturen zugespielt wurde, zeigt eine völlig verängstigte indische Geisel in orangefarbener Kleidung, der ein maskierter Mann eine automatische Waffe an den Kopf hält. "Wenn uns niemand antwortet, werden wir eine Geisel am Freitag um 07:00 Uhr (17:00 Uhr mitteleuropäischer Zeit) abschlachten", drohen die Entführer auf dem Band. Sie haben drei Inder, drei Kenianer und einen Ägypter gekidnappt. Welche der Geiseln sie töten wollten, sagten sie nicht.

Die Gruppe, die sich selbst "Träger der schwarzen Banner" nennt, fordert von der kuwaitischen Transportfirma, die die Männer beschäftigt, den unverzüglichen Abzug aus dem Irak. Aufständische haben im Irak wiederholt Ausländer verschleppt, um den Abzug von Truppen und ausländischen Firmen zu erpressen. Am Mittwoch waren zwei Pakistanis von ihren Entführern getötet worden. Vier Jordanier entführt

Islamisten haben im Irak zudem vier Jordanier entführt. Die Männer würden als "Gäste" festgehalten, um Druck auf die Regierung in Amman auszuüben, hieß es in einem am Donnerstag von Dubai Television ausgestrahlten Video der Gruppe namens "Todesschwadron der Mudschahedin des Irak".

Die Geiselnehmer forderten die jordanische Bevölkerung dazu auf, die Regierung von König Abdullah II. dazu zu bringen, ihre Unterstützung für die US-Truppen im Irak einzustellen. "Wir wollen nicht von Gastgebern zu etwas anderem werden", hieß es in einer kaum verhohlenen Drohung auf dem Video. Auch die sichtlich nervösen und verängstigten Geiseln waren zu sehen. Sie hielten ihre Pässe und Ausweise in die Kamera. (APA/Reuters)