Rom - In Albanien ist angeblich die Pistole aufgetaucht,
mit der Italiens Diktator Benito Mussolini 1945 hingerichtet wurde.
Die Echtheit der Waffe belegt nach Angaben der Zeitung "Corriere
della Sera" (Samstagausgabe) ein jüngst entdeckter Brief des
italienischen Partisanenchefs Walter Audisio. Audisios Brief aus dem
Jahr 1957 wurde dem Bericht zufolge in einem staatlichen Archiv in
der albanischen Hauptstadt Tirana gefunden. Darin übereignet der 1973
gestorbene Partisanenführer dem "heldenhaften albanischen Volk als
Zeichen meiner tiefen Bewunderung" die Waffe, mit der "am 28. April
1945 der Kriegsverbrecher Benito Mussolini auf Befehl des
Generalkommandos der italienischen Partisanen hingerichtet wurde".
Das Schreiben ist an das Zentralkomitee der albanischen
Arbeiterpartei gerichtet.
Echtheit wurde bezweifelt
In einem weiteren von Albaniens damaligem Vize-Außenminister Vasil
Nathalaili unterschriebenen Brief vom 30. November 1957 an den
stellvertretenden Chef der kommunistischen Partei, Hysni Kapo, wird
die Schenkung bestätigt. Audisio habe die Waffe einem albanischen
Diplomaten anvertraut, damit dieser sie unter Geheimhaltung nach
Tirana bringe. Beide Briefe wurden erst vor kurzem freigegeben. Die
Maschinenpistole Mas vom Kaliber 7,65 war schon 1976 in Tirana
ausgestellt worden; ihre Echtheit war damals aber bezweifelt worden.
Mussolini wurde am 26. April 1945 in deutscher Armeeuniform von
Partisanen gefasst. Zwei Tage später wurden der Diktator und seine
Begleiterin, die 33-jährige Clara Petacci, bei Como hingerichtet.
Ihre Leichen wurden tags darauf öffentlich auf der Piazza Loretto in
Mailand zur Schau gestellt. (APA)