Innovationen
Bluetooth bei vielen Ausstellern auf der CeBIT
Erste Geräte im Sommer erhältlich - Auf absehbare Zeit die Standardschnittstelle?
Bluetooth entwickelt sich immer mehr zum neuen Standard für die drahtlose
Kommunikation zwischen elektronischen Geräten. Die Bluetooth-Technologie
arbeitet im weltweit genehmigungsfreien 2,4 GHz-Bereich (ISM-Band) und
ermöglicht dadurch einen globalen Einsatz. Mit Geschwindigkeiten von bis zu
721 kBit/s werden die Daten selbst durch Wände hindurch übertragen. Die
Reichweite der Funkverbindung beträgt 10 m. Besonders vorteilhaft ist der
geringe Stromverbrauch sowie die kompakten Sende- und Empfangseinheiten.
Sie lassen sich in 15 x 30 x 2 mm große Module integrieren und passen damit in
jedes elektronische Gerät: sei es in einen PC, in ein Peripheriegerät, in ein
Handy oder in ein PDA. Die Bluetooth-Chips sind kostengünstig zu produzieren
und damit für zahlreiche Anwendungen im Massenmarkt einsetzbar. Eine Reihe
internationaler Unternehmen der Telekommunikations- und
Informationstechnologiebranche arbeiten gemeinsam an der Entwicklung und
Standardisierung von Bluetooth. Diese Technik hat damit gute Chancen, sich
weltweit zu behaupten und einen Großteil der heute noch notwendigen
Kabelverbindungen zu ersetzen.
Zahlreiche Aussteller präsentieren auf der diesjährigen CeBIT neuartige
Bluetooth-Konzepte:
Erstes Bluetooth-Produkt am Markt ist ein drahtloses Handy-Headset der Firma
"Ericsson". Da es noch keine Mobiltelefone mit integrierter
Bluetooth-Schnittstelle gibt, ist momentan noch ein separater Adapter notwendig,
der - ans Handy angesteckt - die Funkverbindung zum Headset aufbaut und ein
bequemes Telefonieren ohne Kabel erlaubt. Das Headset ist ab Sommer im
Handel erhältlich. Darüber hinaus präsentiert "Ericsson" das "Cordless Screen
Phone", ein 28 x 20 cm großes und 1,2 kg schweres drahtloses Internet-Terminal,
mit dem man telefonieren, E-Mails versenden und im Internet surfen kann. Ferner
ist ein Anrufbeantworter und ein Adreßbuch in das Gerät integriert. Die
drahtlose Kommunikation erfolgt mittels Bluetooth zu einer Basisstation, die an
die Telefonleitung angeschlossen wird. Das Gerät arbeitet mit dem
Betriebssystem Linux.
Die Firma "Nokia" demonstriert den Einsatz von Bluetooth am Beispiel der
Bildübertragung von einer digitalen Kamera zum Nokia Communicator. Die
enorme Datenmenge eines digitalisierten Fotos läßt sich aufgrund der hohen
Bandbreite in sehr kurzer Zeit auf den Organizer oder einen anderen
Bluetoothfähigen Rechner übertragen. Auf dem Rechner kann das Bild dann
beliebig weiter verarbeitet oder per E-Mail verschickt werden.
Weitere Einsatzmöglichkeiten für die Bluetooth-Technik sind zum Beispiel das
automatische Entriegeln des Bildschirmschoners am PC oder das Aufschließen
des Autos. Sobald der Bluetooth-Sender in die Nähe von Rechner bzw. Wagen
kommt, erfolgt eine selbsttätige Synchronisation zwischen Sender und
Empfänger. In naher Zukunft ist die Bluetooth-Schnittstelle vermutlich in jedem
PC, Notebook, Handy oder PDA integriert. Bis zu diesem Zeitpunkt dienen
externe USB-Ansteckmodule, PCI- und PCMCIA-Karten als Überbrückung. (red)