Die orange Freiheit bedeutet: Keinerlei inhaltliche Einschränkungen oder Vorgaben in der Sendungsgestaltung für die derzeit etwa 500 ehrenamtlichen RadiomacherInnen. Die Inhalte können vollkommen selbständig von den Redaktionen oder ModeratorInnen bestimmt werden. Wenn die medienrechtlichen Bestimmungen und Senderrichtlinien eingehalten werden, kann sich jeder, der Lust hat, hinter das Mikrofon setzen. Voraussetzung ist lediglich ein brauchbares Sendungskonzept.
Gleisbauarbeiten
Apropos Sendung: Seit der Programmreform im Juni dieses Jahres gibt es ein neues Konzept bei Radio Orange - die Schienenlinie. Es wurde dem Wunsch vieler HörerInnen Rechnung getragen, die sich mehr Übersichtlichkeit im Programm gewünscht hatten. Die Sendungen werden jetzt in "Schienen" zusammengefasst, was leichtere Orientierung bei der Suche der HörerInnen nach Sendungen verspricht. So gibt des nun wochentags am Nachmittag immer Sendungen innerhalb der Schienen: "Politik und Gesellschaft", "Spezielle Musik", "Magazine", "Kinder und Jugend", "Kultur" sowie "Frauen-Lesben".
Neues Selbstverständnis
Aber dies ist nicht die einzige Neuerung beim freien Radio. Radio Orange hat sich ein neues Selbstbewusstsein verpasst: Kein Klagen über Geldsorgen, kein Jammern über die Medienlandschaft mehr, ab jetzt wird positiv in die Zukunft geblickt. Helga Schwarzwald, die geschäftsführende Koordinatorin des Senders, ist zuversichtlich, dass die Förderung der Stadt Wien, über die seit Sommer vergangenen Jahres mit den Verantwortlichen verhandelt wird, bald genehmig werden wird.
"Orange" hören, "Orange" unterstützen
In der Zwischenzeit konnte Radio Orange eine stabile Zwischenfinanzierung auf die Beine stellen, die zum Großteil aus den Beiträgen der Radio-AbonnentInnen und Projektförderungen der EU besteht. Momentan hat Radio Orange etwa 500 AbonnentInnen, die mit jährlichen Zahlungen zwischen 32 und 96 Euro ihren Beitrag zur Medienvielfalt leisten. Schwarzwald dazu: "Erfahrungsgemäß erhöht sich die Zahl der AbonnentInnen gegen Jahresende". Die geschäftsführende Koordinatorin rechnet damit, dass sich die Anzahl der UnterstützerInnen noch auf 1000 bis 1500 erhöhen wird.
Sechs Jahre "Orange"