Aus vertraglichen Ansprüchen
Die 180 Mio. Euro würden sich aus den bestehenden vertraglichen Ansprüchen errechnen, erläuterte Palffy. Der Forderungswert ist damit höher als die bisher stets genannten 120 Mio. Euro. mastertalk gehört zu je 32,45 Prozent Siemens Österreich und den Wiener Stadtwerken, 25,1 Prozent gehören der RZB und 10 Prozent dem Verbund.
Prüfung
Im Innenministerium will man das bereits eingegangene Aufforderungsschreiben nun "genau prüfen", hieß es heute auf APA-Anfrage. Über die verhältnismäßig hohe Summe an "entgangenen Gewinnen" von 181 Mio. Euro sei man "verwundert", zumal der neue Betreiber - ein Konsortium aus Alcatel und Motorola - für das gesamte Projekt insgesamt 130 Mio. Euro veranschlagt habe. Man wolle jedenfalls festhalten, dass der Vertrag von master-talk gekündigt worden sei, das von master-talk errichtete Netz nicht exekutivtauglich und das Projektmanagement mangelhaft gewesen sei.
Betrieb
Ursprünglich hätte das österreichweite Behördenfunknetz 2005 im Vollausbau in Betrieb gehen sollen. master-talk hatte am 5. Juli 2002 den Zuschlag für "Adonis" erhalten. Nach Streitigkeiten vor allem um die Vergütung war Ende Juni 2003 der Vertrag jedoch gekündigt und das 310 Mio. Euro schwere Prestigeprojekt neu ausgeschrieben worden. Im Juni hatte das Innenministerium als neuen Errichter und Betreiber für das österreichweite Behördenfunknetz "Digitalfunk BOS Austria" (früher: "Adonis") Alcatel und Motorola ausgewählt.