Asien & Pazifik
Indien: Erste Hinrichtung seit vier Jahren
Wegen Vergewaltigung und Mordes an einer 14-jährigen zum Tode verurteilt
Neu Delhi - Erstmals seit dem Jahr 2000 ist in Indien
wieder ein Mensch hingerichtet worden. Dhananjay Chatterjee wurde am
Samstag, seinem 41. Geburtstag, in der ostindischen Stadt Kalkutta
gehängt. Er war wegen Vergewaltigung und Mordes an einem 14-jährigen
Mädchen zum Tode verurteilt worden. Chatterjee war der Wachmann des
Gebäudes, in dem die Familie des Opfers wohnte. Als letzte Instanz
hatte am Donnerstag das indische Verfassungsgericht ein Gesuch
zurückgewiesen, die Hinrichtung Chatterjees auszusetzen. Nach einer früheren Entscheidung des indischen Verfassungsgerichts
darf die Todesstrafe nur in absoluten Ausnahmefällen vollstreckt
werden. Chatterjee war bereits 1991 zum Tode verurteilt worden, die
Vollstreckung der Strafe wurde aber vergessen. Die Justizbehörden im
Bundesstaat West Bengalen stießen erst vergangenen November bei der
Durchsicht alter Akten wieder auf den Fall. Vergangene Woche hatte
der indische Präsident A.P.J. Abdul Kalam zum zweiten Mal ein
Gnadengesuch Chatterjees zurückgewiesen. (APA/dpa)