Wanderer in den Karawanken

Seit einiger Zeit führt ein Wanderweg über den Kamm der Karawanken westlich des Mittagskogels, der eine Reihe neuer Möglichkeiten erschließt. Nicht zuletzt ist der Schwarzkogel, den seit 2001 ein Gipfelkreuz – mit Stempel und Buch – ziert, zu einem lohnenden Ziel geworden, bietet der Berg doch eine traumhafte Aussicht zum Triglav, ins Drautal, zum Wörthersee und ins Kärntner Unterland. Und natürlich hat man einen idealen Überblick über den Faakersee und dessen Umgebung. Man erreicht diesen interessanten Zipf durch eine urige Landschaft mit Almrausch-Wildnis und seltenen Pflanzen und kommt nur ein ganz kurzes Stück mit einer Forststraße in Berührung.

Auf dem sehr gut angelegten Steig, der früher an der Staatsgrenze zu Slowenien endete, gewinnt man durch steiles Gelände rasch an Höhe; für die Begehung des Kammes braucht man gutes Wetter, dort sollte man sich nicht vom Gewitter oder vom Sturm überraschen lassen.

Eine Zollhütte und die knapp unter der Grenze stehende, bewirtschaftete Mitzl-Moitzl-Hütte fungieren auch als Unterstand. Kurios, dass über der Tür auf der Stirnseite der Moitzl-Hütte der Reichsadler mit Hakenkreuz und die Jahreszahl 1933 angebracht sind. Beim Aufstieg kommt man an zwei Quellen vorbei, bei denen man seinen Getränkevorrat ergänzen kann.

Eine Runde über Schwarzkogel und Jepzasattel verlangt wegen der Distanz und der vielen Gegensteigungen gute Kondition, doch auch eine Besteigung des Schwarzkogels und Rückkehr auf der Anstiegsroute erweist sich als überaus lohnend und abwechslungsreich. Die Wege sind tadellos markiert und beschildert, beim Ausgangspunkt Gasthaus Baumgartner und bei der Moitzl-Hütte gibt es Übersichtspläne, denn in den Karten sind noch nicht alle markierten Wege und Steige eingezeichnet.

Die Route: Beim Gasthof Baumgartner oberhalb von Altfinkenstein (Skilifte) beginnt die rote Markierung, der man in vielen Kehren bergauf folgt. Man passiert ein neues Marterl nahe einem Wasserfall, kommt an den Quellen und der Zollhütte vorbei und erreicht nach etwa zwei Stunden die Mitzl-Moitzl-Hütte. Nun geht es weiter hinauf zur Grenze, dort hält man sich links, um – den Kamm entlang – den Gipfel des Schwarzkogel zu erreichen. Ab Moitzl-Hütte eine halbe Stunde. Für die Rückkehr auf der Anstiegsroute braucht man rund zwei Stunden.

Bei einer Rundtour folgt man dem Grenzkamm nach Osten – mit etlichen Gegensteigungen – bis zum Jepzasattel und steigt dann auf der roten Markierung über die Jepzaalm zum Ausgangspunkt ab. Gehzeit ab Schwarzkogel rund 3½ Stunden. (Der Standard, Printausgabe 14./15.8.2004)