In Togo bleichen Frauen ihre Haut, um Männern zu gefallen - ÄrztInnen warnen vor gesundheitlichen Folgen
Redaktion
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Schwarze Haut so lange bleichen, bis sie zumindest bronzefarben ist ... das wollen Frauen in Togo, die sich vom Schönheitsdiktat beeinflussen lassen.
Frauenrechtsorganisationen zufolge benutzen heute mehr als ein
Drittel der Einwohnerinnen von Togo Kosmetikprodukte, um ihre Haut
aufzuhellen und damit den Männern zu gefallen. "Das ist ein Trend,
der seit einigen Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnt, vor allem
auf den Märkten", sagt Francine, Mitarbeiterin einer Organisation,
die Frauen in ländlichen Gegenden unterstützt. "Alle Frauen wollen
eine helle Haut, um zu verführen." Was ihr Sorgen macht, sind die
verschiedenen Mittel, welche die Frauen benutzen, denn manche sind nicht ganz unschädlich. Die Kosten für die aufhellenden Kosmetika betragen monatlich zwischen 150.000 und 200.000 CFA-Francs. Das sind umgerechnet rund 300 Euro - in Togo ein Monatsgehalt.
Gesundheitsgefährdung
Der Hautarzt Bernard Amuzu warnt, dass die Hautbleichung
"langfristige Konsequenzen hat, egal welches Mittel verwendet wird".
Allgemein gesprochen werde gebleichte Haut empfindlicher und auch
durchlässiger für Krankheitserreger, sagt Amuzu. "Einige Produkte
gelangen direkt in den Organismus, wie Medikamente, die wir
schlucken." Bestimmte Mittel könnten zu Nierenerkrankungen führen.
Bei manchen Frauen komme es zu Schädigungen am gesamten Körper,
anderen wüchsen im ganzen Gesicht Haare.
Schon sehr junge Frauen
Von den Risiken scheinen sich die wenigsten Frauen abschrecken zu
lassen. Sogar Schülerinnen benutzen immer häufiger die Bleichmittel -
um ihren Lehrern zu gefallen. "Wir haben in den letzten Monaten
mehrere solcher Fälle ausgemacht", sagt ein Mitarbeiter einer
Privatschule in der togolesischen Hauptstadt. "Mädchen, die innerhalb
weniger Monate ihre Hautfarbe ändern, nur um ihre Lehrer zu
verführen. Aber sie bedenken dabei nicht die Gefahren, denen sie sich
aussetzen." (red)
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