Wien - Die SPÖ macht sich nach Ansicht der Zweite
Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (S) das Leben selbst schwer.
In der "Presse" (Dienstag-Ausgabe) wollte Prammer den jüngsten
Schlagabtausch der ehemaligen SP-Granden Franz Vranitzky und Hannes
Androsch über eine mögliche Kandidatur von RTL-Chef Gerhard Zeiler
nicht kommentieren, "es ist überflüssig". Und "für mich steht
unumstößlich fest, dass Alfred Gusenbauer beim nächsten
Bundesparteitag als Bundesparteivorsitzender wiedergewählt wird und
er Spitzenkandidat bei der nächsten Nationalratswahl sein wird".
Konzentration auf den Kurswechsel
"Wir sollten uns darauf konzentrieren, dass Österreich dringend
einen Kurswechsel braucht. Da haben wir alle das Beste zu leisten.
Das verlange ich von denen, die aktiv in der Politik sind und von
denen, die früher aktiv waren und sich zur Sozialdemokratie
bekennen". Dass ein Kurswechsel mit den Grünen angestrebt werden
müsste, beantwortet Prammer damit, dass "es müßig ist, lang vor der
nächsten Nationalratswahl darüber zu spekulieren. Es sind die
Inhalte, um die es geht, nicht, welche Farbe uns besser gefällt".
Skepsis zu Schwarz-Grün
Skeptisch zeigt sich Prammer über die schwarz-grüne Koalition in
Oberösterreich. "Die Grünen werden sich fragen lassen müssen, was von
ihren Grundwerten noch vorhanden ist. Ich sehe einfach, dass dort
VP-Politik gemacht wird".
Zum Thema Pensinosreform forderte Prammer, die Pensionsverluste
für Frauen durch Teilzeitjobs auszugleichen. "Entweder ich schaue,
dass die Frauen nach Kinderpausen schnell wieder voll erwerbstätig
sind, oder ich kompensiere die Teilzeit, die in Österreich weit
vertreten ist, mit Maßnahmen im Pensionsrecht".
(APA)