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Der Schriftsteller Günter Grass hat die deutsche Kultusministerkonferenz im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen um die Rechtschreibreform scharf kritisiert. Sie sei "inkompetent, entscheidungsschwach in der Regel oder allenfalls blockierend tätig" und habe in diesem Fall "die Sachen einfach laufen lassen", sagte Grass im Nordwestradio laut einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung.

Grass nannte die Reform einen überflüssigen und schädlichen administrativen Zugriff innerhalb eines lebendigen Sprachkörpers. "Daß mit ß oder mit zwei s, das kann man hinnehmen, aber mit dem Getrenntschreiben und der Groß- und Kleinschreibung sind so viele irrationale Entscheidungen getroffen worden, die sind rückgängig zu machen", erklärte Grass. Dies könne auch schrittweise geschehen. Es müsse aber darauf geachtet werden, dass eine Sprache etwas Lebendiges sei. (APA)