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Insgesamt sprechen 52 Prozent der Bevölkerung tatsächlich eine Fremdsprache. Zu wenig, findet Siegfried Mader, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Oberösterreich. Unter dem Motto „Tschechisch statt Latein“ forderte er in einer Presseaussendung eine stärkere Schwerpunktsetzung in lebenden Fremdsprachen während der schulischen Ausbildung.
Fremdsprache, das Um und Auf
In einer international orientierten Wirtschaft seien Fremdsprachenkenntnisse das Um und Auf, so Mader. Für das Zusammenwachsen eines gemeinsamen Europas erst recht. "Unsere tschechischen Nachbarn haben uns gegenüber längst die Nase vorn: Viele von ihnen können sich auf Deutsch verständigen und sprechen fließend Englisch. Wir Österreicher sprechen kein Tschechisch und auch die Englischkenntnisse sind meist nicht auf internationalem Niveau"
Mader meinte, es sei daher umso „fragwürdiger“, die Jugend tote Sprachen „büffeln“ zu lassen. Ist es an der Zeit, Latein in Frieden ruhen zu lassen und stattdessen die Sprachen unserer heutigen Nachbarn zu lernen?
Latein als Freifach
„Es wäre sinnvoll, Latein als Freifach anzubieten“, meint Kim Kadlec, Bundesvorsitzende der Aktion Kritischer SchülerInnen (aks) dazu, „So könnte es jeder lernen, den es wirklich interessiert“. Osteuropäische Sprachen an Schulen findet sie gut, wobei „der Bildungsgedanke“ mehr zählen müsse als die Wirtschaftlichkeit.
Noch immer Studienvoraussetzung
„So lange Latein Voraussetzung für Studien wie etwa Jus ist, sollte es auch im Angebot der Schulen bleiben“ sagt Gregor Schütze, Bundesobmann der Schülerunion. Außerdem unterstütze Latein den Lernprozess romanischer Sprachen erheblich. Osteuropäischen Sprachen misst Schütze große Bedeutung für die Wirtschaft zu.