Moskau - In der Steueraffäre des russischen Ölkonzerns
Yukos will China für die zum Verkauf stehende größte
Produktionstochter des Unternehmens mitbieten. Die chinesische
Regierung sei an einem Kauf von Yuganskneftegaz "sehr interessiert",
sagte der Wirtschaftsberater der chinesischen Botschaft in Moskau,
Fan Chunyong, der Nachrichtenagentur Interfax am Donnerstag.
Es sei aber noch offen, ob die russische Regierung überhaupt
Gebote von Ausländern zulassen werde. Yuganskneftegaz steht für 60
Prozent der Förderung von Yukos, dem größten Ölproduzenten Russlands.
Beschlagnahmt
Yuganskneftegaz war von den Behörden beschlagnahmt worden, um
Steuerschulden von Yukos in Milliardenhöhe einzutreiben. Das
Unternehmen soll dazu in den kommenden Monaten versteigert werden.
Yukos schätzt den Wert der Tochter auf 30 Mrd. Dollar (24,3 Mrd.
Euro), die Regierung hat den Wert dagegen zunächst auf 1,7 Mrd.
Dollar festgesetzt.
Interesse an der Yukos-Tochter haben bereits die russischen Firmen
Surgutneftegas und Rosneft gezeigt, die wegen ihrer Verbindungen zum
Staat als Favoriten gelten. Für China wäre der Kauf ein wichtiger
Schritt, seine Ölversorgung abzusichern. Das Land ist stark von den
Yukos-Lieferungen abhängig und will notfalls sogar die Exportkosten
per Bahn tragen, wenn der russische Konzern diese aus Geldmangel
nicht mehr begleichen kann. (APA)