Wien - ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis betonte Donnerstag Abend nach Platzen des Telekom Austria-Swisscom-Deals in der "ZiB 2", "wir sollten uns hier jetzt nicht über Schuldzuweisungen unterhalten". Wenn man sich aber darüber unterhalte, wo die Verhandlungen aus dem Ruder gelaufen seien, müsse man auch sagen, dass Swisscom-Chef Jens Alder selbst Fehler in den Endverhandlungen eingestanden habe.

Die Swisscom habe zuletzt noch einmal eine Zeitverlängerung beantragt, was "bei so einem komplexen Deal nichts unübliches" sei, "bei dem sehr filigranen politischen Entscheidungsprozess" in Österreich aber vielleicht falsch aufgefasst worden sei, so Alder am späten Nachmittag.

Finanzminister habe sich etwas dabei gedacht das "Platzen" zu begrüßen

Michaelis bestätigte zudem in dem "ZiB 2"-Interview, dass der Eigentümer, als Finanzminister Karl-Heinz Grasser (V) über das Grundkonzept der Privatisierung informiert worden sei. Die Durchführung wäre dann aber an der ÖIAG gelegen. Und zu den heutigen Aussagen Grassers, der das Platzen des Deals begrüßte, meinte Michaelis, "der Finanzminister hat sich mit Sicherheit dabei etwas gedacht".

Er glaube nicht, dass der Minister so zu interpretieren sei, dass dieser das Aus für den Deal begrüße, sondern dass er den Abbruch angesichts der entstandenen Unruhe befürworte. Er, Michaelis, sei nämlich überzeugt, dass Grasser "voll und ganz hinter dem Deal" stehe. (APA)