New York - Nach der Pannenserie vor dem am Donnerstag abgeschlossenen Börsengang hat die weltgrößte Internetsuchmaschinen-Firma Google ein beeindruckendes Debüt auf dem Kapitalmarkt geschafft. Die Google-Aktien stiegen am Freitag früh, dem zweiten Handelstag, weiter um 2,73 Prozent auf 103,08 Dollar (83,85 Euro). Sie waren bei ihrem Einstand an der NASDAQ-Börse am Tag zuvor bereits um 18 Prozent in die Höhe geschossen.

Gewinnmitnahmen

Am Donnerstag waren 22 Millionen Google-Aktien gehandelt worden, mehr als die 19,6 Millionen Google-Anteile, die beim Börsenstart zum Verkauf gestanden hatten. Viele Auktionsteilnehmer machten erst einmal Kasse, um die kräftigen Gewinne mitzunehmen. Besonders aktiv waren dabei die kleinen Anleger. Die Google-Aktien werden unter dem Aktienzeichen "GOOG" gehandelt.

Der Gesamtwert der 272,2 Millionen Google-Aktien hatte sich nach dem auf 85 Dollar reduzierten Auktionspreis dank des kräftigen Kurssprungs inzwischen um fünf Mrd. Dollar auf 28 Mrd. Dollar erhöht. Die beiden Firmengründer Larry Page (31) und Sergey Brin steigerten ihre Vermögen dank ihrer großen Google-Aktienpakete jeweils um rund 577 Mio. Dollar auf fast 3,9 Mrd. Dollar. Konzernchef Eric Schmidt wurde um 227 Mio. Dollar reicher, und sein Gesamtvermögen beträgt jetzt fast 1,5 Mrd. Dollar.

Bewährungsprobe

Die Google-Aktien werden in den kommenden Monaten Bewährungsproben zu bestehen haben. Nach zwei Wochen fallen Verkaufsrestriktionen für 4,6 Millionen Aktien weg, die dann erstmals angeboten werden können. Nach 90 Tagen entfallen Verkaufsbeschränkungen für weitere 38,5 Millionen Aktien. Es folgen in den kommenden sechs Monaten noch viel größere Verkaufsfreigaben.

Dabei dürften vor allem die beiden Investmentfirmen Kleiner Perkins Caufield & Byers und Sequoia Capital sowie mit ihnen liierte Anlegergruppen beginnen, Kasse zu machen. Sie waren Frühinvestoren bei Google gewesen und waren zu Minimalpreisen eingestiegen. Sie halten fast 90 Millionen Google-Aktien. Sie hatten sich nicht an der Erstemission beteiligt, da sie offensichtlich einen besseren Preis als den Emissionspreis von 85 Dollar je Aktie erzielen wollten. (APA/dpa)