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Nach den Vorstellungen der islamischen Führer im Iran sollen Frauen derart gewandet ihr Leben fristen.
Foto: APA/epa/Abedin Taherkenareh
Der Feind der islamischen Führung im Iran kommt aus dem Westen. Die "westliche Kulturinvasion", insbesondere die Modetrends, werden speziell vom Klerus seit Jahrzehnten bekämpft. Durch das Internet, Satellitenfernsehsender, Bücher, Musik, Filme und Mode aus dem Westen drohe die Islamische Revolution zu erbrechen, befürchten die konservativen islamischen Führer.

Auspeitschungen und ...

Schon seit Jahren ist der Klerus im Iran bemüht, Iranerinnen vorzuschreiben, wie sie sich in der Öffentlichkeit zu zeigen haben: in bodenlangem wallenden Gewand, das Haar vor den Blicken fremder Männer unter einem Schal versteckt. Aber selbst Auspeitschen, Geld- und Haftstrafen halfen nichts.

... Haftstrafen für Modebewusste

In den Städten spazieren modebewusste Iranerinnen meist im kurzen, engen Mantel durch die Straßen. Auch die Hosen lassen Bein sehen bis zur Wade. Unter dem lässig umgeworfenen Designer-Schal wird am Make-up nicht gespart. Angesichts dieses "Neuen Looks" warnte die Polizei erst kürzlich Frauen davor, sich nicht "unanständig herauszuputzen wie Mannequins". Anschließend wurden Hunderte Frauen vorübergehend ins Gefängnis gesteckt, die Kontrollen in Einkaufszentren und öffentlichen Einrichtungen in Teheran und anderen Städten verschärft.

Gesetze zur Eindämmung

Im Parlament haben die Konservativen bereits Gesetzesentwürfe eingebracht, um diese Welle einzudämmen. "Wir brauchen ein Bildungsprogramm, damit die Menschen zu ihren Wurzeln zurückfinden", meint ein Soziologe dazu im Staatsfernsehen, das sich tagtäglich mit dem Thema beschäftigt. Als neuste Idee, wie man das Volk auf diesen Weg bringen könnte, propagiert das konservative Establishment etwa nach dem Vorbild Indiens die Kreation einer "Landeskleidung". (red)