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Der Projektleiter des digitalen Papierarchivs, Klemens Ganner (rechts) und der Content Manager Rüdiger Baumberger (links) sehen sich einen APA-Tagesdienst von 1955 an, dahinter am Bildschirm ist die digitalisierte Variante zu sehen.

Foto: APA/Gindl
Staatsvertrag, Ungarn-Aufstand, der absolute "Sonnenkönig" Bruno Kreisky, OPEC-Überfall oder Draken-Diskussion: Als nationale Nachrichtenagentur begleitet die APA das Zeitgeschehen im In- und Ausland seit den Anfängen der 2. Republik. Die APA-Datenbank dagegen "begann" bisher im Jahr 1986 - damals brach in der Nachrichtenagentur das digitale Zeitalter an. Nun aber werden auch die bisher verborgenen Nachrichtenschätze aus dem Zeitraum 1955 bis 1985 gehoben: Die APA digitalisiert ihr Papierarchiv, das künftig in den APA-Datenbanken - AOM, DeFacto - abrufbar ist und am Mittwoch der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Vier Millionen Dokumente erfasst

Über vier Millionen Agenturmeldungen auf mehr als einer Million Abzügen umfasst der zeitgeschichtliche Fundus. Die APA-Meldungen wurden früher in so genannten Tagesdienstmappen gesammelt. Enthalten sind auch Reden im Wortlaut, Hintergrundberichte, Dossiers und Biografien. In nur drei Jahren wurden die Dokumente erfasst, transkribiert und eingescannt. Federführend waren dabei Rüdiger Baumberger, Content Manager der APA-Datenbanktochter DeFacto, sowie Projektleiter Klemens Ganner.

Abrufbar in den Datenbanken als Volltext oder Faksimile

Mit der Einspeisung der neuen alten Quellen in die Datenbanken wurde bereits begonnen, komplett verfügbar sollen sie spätestens im Herbst sein. Möglich ist sowohl eine Volltextsuche als auch ein Abruf als Faksimile im PDF-Format. "Historische Ereignisse derart einfach, umfassend und aus unabhängigen Quellen recherchieren zu können, stellt einen beachtlichen Vorteil für jede Redaktion dar", so APA-Chefredakteur Wolfgang Mayr am Mittwoch über die neuen Recherchemöglichkeiten. Das vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur geförderte Projekt liege auch "im nationalen Interesse, weil damit jetzt ein halbes Jahrhundert österreichische Zeitgeschichte dokumentiert wird".

Waltraud Wiedermann, Geschäftsführerin der APA DeFacto-GmbH, freut sich über weitere vier Millionen Dokumente in "ihren" bereits 32 Millionen Dateien starken Datenbanken, womit Lücke in den digitalen Wissensspeichern der APA geschlossen werde. (APA)