Den als Backfisch angesagten Trickfilmstar gibt ein französisches, nein: tiefpariserisches Antigirlie. Agrippine ist niemals gut drauf, und ihre Mundwinkel hängen noch drunter. Unsere junge Heldin ist gezeichnet vom Trüben, vom Aufgeriebensein zwischen widerrufenem Outing als Lesbe und versuchten Comebacks als Urenkelin oder wahlweise auch als Tochter.
Vom weiten Weg zwischen Fotoautomat und Imbissstand, von Mid-Teen-Crisis - und von Claire Bretecher, Mutter der "Frustrierten", Bourdieu des Tuschestifts. Die alten Youngsters, um deren Alltag die viertelstündigen Episoden kreisen und in die Hauptsendezeit verpuffen wie das reale Jungsein in die Postpostpubertät, tragen Namen wie Designermobiliar.
Die Backfischs poetisch, ihre nicht weiblichen Pendants funktional. Pärchen vom Schlage "Caresse+ Modern", "Moonlight+ Transcendant" ergibt das in Summe. Besser: ergäbe. Vielleicht auch besser nicht. Denn: "Dass man für sein Intimleben auf Fremde zurückgreifen muss. Deprimierende Vorstellung."