Russische Kugelstoßerin beteuert ihre Unschuld und beharrt: "Ich bin die Olympiasiegerin, ich bin nicht mehr so dumm wie vor fünf Jahren"
Redaktion
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Athen - Die wegen Stanozolol-Dopings
disqualifizierte Kugelstoß-Siegerin Irina Korschanenko will ihre bei
Olympia in Athen erhaltene Goldmedaille nicht zurückgeben. "Ich werde
sie nicht zurückgeben weil ich unschuldig bin", wird die Russin am
Donnerstag in der Zeitung Iswestija zitiert. Man hatte Korschanenko
die Medaille in Athen nicht abnehmen können, weil deren Bruder diese
bereits zurück nach Moskau mitgenommen hatte.
Obwohl die russische Teamführung Korschanenkos Verhalten als
"dumm" bezeichnet hat, will die 30-jährige Athletin die Medaille
behalten. Sie sei Opfer eines "Fouls" geworden. Etwas, was ihr schon
1999 passiert sei, als man sie wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt
hatte. Nun droht ihr eine lebenslange Sperre. Korschanenko beharrt
aber: "Ich bin zu 200 Prozent unschuldig. Ich bin die
Olympiasiegerin."
"Ich wäre ein kompletter Idiot"
Als Begründung führte Korschanenko an, sie sei heuer bereits zwei
Mal negativ getestet worden. Die bei den Spielen genommene Probe habe
aber eine derart hohe Dosis Stanozolol aufgewiesen, dass sie sich das
Mittel am Vorabend des Wettkampfes zuführen hätte müssen. "Ich wäre
ein kompletter Idiot, wenn ich so etwas machen würde. Ich bin nicht
mehr so dumm wie vor fünf Jahren", sagte Korschanenko und
unterstellte den Fahndern, dass ihre Probe vertauscht worden sei.
Deshalb hat das russische Olympische Komitee auch das Athener
Doping-Labor um eine Probe gebeten, um diese einer DNA-Untersuchung
zu unterziehen. Allerdings hatte der russische Anti-Doping-Chef im
Gegensatz zur Sportlerin berichtet, die Stanozolol-Spuren seien
extrem gering gewesen. Korschaneneko habe ihm darauf hin geschworen,
seit 1999 kein Stanozolol mehr angerührt zu haben und sich gefragt,
ob die Substanz noch von damals in ihrem Körper sein könne.(APA/Reuters)
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