Die Baufirma Kern wurde im Jahr 1954 gegründet und bestand seit 1975 in der Rechtsform einer GmbH. geführt. Im Jahr 1995 starben der Firmengründer und der handelsrechtliche Geschäftsführer, worauf der Betrieb Mitbewerbern zum Kauf angeboten wurde. Schließlich wurden zwei Drittel der Gesellschaftsanteile von der Familie Narath übernommen, während ein Drittel der Anteile bei der Familie Kern verblieb.
Vier Millionen Euro Überschuldung
Von der Insolvenz sind 148 Dienstnehmer, 125 Arbeiter und 23 Angestellte betroffen. Zudem bestehen Verbindlichkeiten bei etwa 200 Lieferanten. Vom AKV wurde der Vermögensstatus mit 7,8 Mio. Euro Passiva und 3,8 Mio. Euro an Aktiva erhoben. In den letzten Jahren hat die Firma jährliche Umsätze zwischen 16 und 22 Mio. Euro erzielt.
Wie von den Kreditschützern ausgeführt wird, hat das Unternehmen bereits zum Zeitpunkt des Gesellschafterwechsels einen Bilanzverlust von rund 2,2 Mio. ausgewiesen. Vorübergehend gelang es, durch eine ertragsreiche Verwertung der nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften und durch die Entwicklung von Eigenprojekten in der Folge zumindest ausgeglichene Ergebnisse zu erzielen.
Auf Grund der schlechten Wirtschaftslage in der Baubranche konnten jedoch in der Steiermark nicht mehr genügend Aufträge lukriert werden, so dass man im Vorjahr versuchte, in den Wiener und niederösterreichischen Raum zu expandieren - ein Vorhaben, dass sich in Folge starker Konkurrenz kostenintensiv gestaltete und schließlich zu erheblichen Verlusten geführt hat.