Bild nicht mehr verfügbar.

Henry Kissinger riet seinem argentinischen Amtskollegen, seine Regierung müsse "Autorität beweisen".

Foto: APA/AFP

Während der argentinischen Militärdiktatur von 1976 bis 1983 wurden 30.000 Menschen verschleppt, gefoltert und ermordet.

Foto: Argentinisches Verteidigungsministerium/EFE
Washington - Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger hat einem vertraulichen Dokument zufolge Menschenrechtsverletzungen der früheren argentinischen Diktatur gebilligt.

Bei einem Treffen mit Kissinger in der chilenischen Hauptstadt Santiago habe der damalige argentinische Außenminister Cesar Augusto Guzzetti gesagt, das "größte Problem" in Argentinien sei "der Terrorismus", heißt es in einem US-Geheimdokument, das am Freitag veröffentlicht wurde. "Argentinien braucht das Verständnis und die Unterstützung der Vereinigten Staaten."

Kissinger habe ihm darauf geantwortet, die USA verfolgten das Geschehen in Argentinien sehr genau. "Wir wünschen uns, dass die neue Regierung erfolgreich ist. Wir wollen, dass sie Erfolg hat. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um dabei zu helfen, eine Lösung zu finden."

"Autorität beweisen"

Später habe der US-Außenminister seinem argentinischen Kollegen gesagt, Argentinien mache "eine schwierige Phase" durch, und die Regierung müsse "Autorität" beweisen. "Wenn es Dinge gibt, die getan werden müssen, müssen Sie sie schnell machen", wurde Kissinger in dem Schriftstück zitiert. "Aber man muss schnell wieder zum normalen Vorgehen zurückkommen."

Während der argentinischen Militärdiktatur von 1976 bis 1983 wurden nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen etwa 30.000 Menschen verschleppt, gefoltert und ermordet. (APA)