Flucht und Politik
Künftiger Kommissar für Asyl aus Wirtschaftsgründen
Buttiglione: Deutscher Vorschlag für Aufnahmezentren in Afrika "sinnvoll"
Frankfurt/Main - Der künftige EU-Kommissar für Inneres
und Justiz, Rocco Buttiglione (Italien), plädiert für eine Ausweitung
der Gründe zur Gewährung von Asyl. Laut "Frankfurter Allgemeine
Sonntagszeitung" sagte Buttiglione, man müsse überlegen, "ob nicht
auch wirtschaftliche Motive legitime Asylgründe sein können". Als
weitere erwägenswerte Gründe für Asylgewährung nannte er
"Naturkatastrophen oder dauerhafte Dürre." Es gebe eine "Tyrannei der
Natur". Buttiglione sagte ferner, er halte die vom deutschen Innenminister
Otto Schily vorgeschlagene Schaffung von Aufnahmezentren in Afrika
für sinnvoll. "Es sollten auf der anderen Seite des Mittelmeers
Zentren errichtet werden, in denen die notwendigen Informationen
gegeben werden." Diese Zentren sollten aber auch dazu da sein, die
Einwanderung zu regeln. "Es soll in den Zentren über den europäischen
Arbeitsmarkt informiert und geprüft werden, wer nach Europa einreisen
darf." Eine europäische Regie für solche Einrichtungen hält er nicht für
möglich. Die betreffenden Staaten würden wohl "europäische Enklaven
nicht dulden". (APA/AP)