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Christian Klien hielt dem Druck, eine gute Performance abliefern zu müssen, stand.

AP Photo/Eckehard Schulz
Spa-Francorchamps - Christian Klien kann tief durchatmen. In der wahrscheinlich wichtigsten Phase seiner jungen Formel-1-Karriere fuhr der 21-jährige Vorarlberger am Sonntag im Grand Prix von Belgien Platz sechs und damit im Jaguar seine ersten drei WM-Punkte heraus. Klien ist nach Jochen Rindt, Niki Lauda, Jo Gartner, Karl Wendlinger, Gerhard Berger und Alexander Wurz der siebente Österreicher, der Punkte in der Formel-1-WM gemacht hat.

Zwar profitierte der Hohenemser in Belgien auch von den zahlreichen Ausfällen, letztlich blieb ihm aber auch endlich einmal das Glück hold. Dieser sechste Platz nach einem fehlerfreien und mutigen Rennen könnte noch viel wert sein, muss doch Jaguar in zwei Wochen entscheiden, ob Klien die Chance auf ein zweites Formel-1-Jahr bekommt. Weil Red Bull aber künftig nicht mehr mit Ford/Jaguar zusammen arbeiten wird, sind gute Ergebnisse nun besonders wichtig für den jüngsten Piloten im Formel-1-Feld.

"Endlich!"

Und Platz sechs in Spa ist so ein gutes Ergebnis. Dass dies ausgerechnet auf der anspruchsvollen Fahrerstrecke in den Ardennen geschah, freute Klien auch besonders. Zudem Teamkollege Mark Webber schon im Startgewühl auf der Strecke blieb. Dank der drei WM-Punkte liegt Jaguar in der Konstrukteurs-WM nun wieder vor Toyota auf Platz sieben. "Endlich! Meine ersten Punkte und das gerade hier in Spa auf dieser Fahrerstrecke. Ich bin einfach nur glücklich", frohlockte Klien.

Der von Platz 13 gestartete Hohenemser hielt sich klug aus den Anfangs-Scharmützeln heraus und war wegen der vier Ausfälle in der Startrunde gleich einmal Neunter. Weil Jaguar im Gegensatz zu den Spitzenteams eine Dreistopp-Taktik fuhr, fand sich der Red-Bull-Pilot aber wiederholt jenseits der Top-Ten wieder. Aber die drei Safety-Car-Phasen ließen ihn immer wieder aufschließen und als das Sicherheitsfahrzeug nach dem Button-Unfall zum zweiten Mal auf die Strecke ging und fast gleichzeitig Antonio Pizzonia seinen auf Platz drei liegenden Williams-BMW abstellen musste, war Klien wieder Neunter.

Und gleich danach erstmals in den WM-Punkten, denn nach dem Re-Start überrumpelte Klien den Franzosen Olivier Panis im Toyota in der La Source mit einem sehenswerten Überholmanöver. Dann blieb auch Montoya liegen und Klien war Siebenter, "verfolgt" freilich von David Coulthard. Der Schotte übertrieb es dann, verursachte beim Überholmanöver einen gefährlichen Auffahrunfall und musste erneut an die Box. Die deshalb notwendige, dritte SafetyCar-Phase brachte Coulthard aber wieder an Klien, der mittlerweile nach einem weiteren Ausfall (Zonta) schon Sechster war, heran.

"Jaguar sehr gut ausbalanciert"

Es ging sich aber nicht mehr aus für den Schotten und Klien durfte sich über gleich drei WM-Punkte freuen. "Ich konnte mich am Start innen halten und kam dadurch problemlos vorbei. Insgesamt war der Jaguar sehr gut ausbalanciert, auch die Boxenstopps waren gut", blickte Klien zufrieden auf das Rennen zurück. Die vielen Zweikämpfe habe er einerseits genossen, "Gott sei Dank ist aber nichts passiert, als Coulthard auffuhr", so der Vorarlberger, der nun wieder optimistischer nach Monza blicken kann. "Die letzten Tage waren nicht einfach für mich. Umso mehr freut mich dieses Ergebnis, einfach toll!" (APA)