Telekom
Swisscom kämpft um "letzte Meile"
Alder gegen Entbündelung bei Glasfaserkabel - Swisscom-Konkurrenten sollen zu Technologie-Investitionen gezwungen werden
Der Schweizer Telekom-Rise Swisscom
will das
Monopol auf die so genannte letzte Meile nicht kampflos aufgeben.
Konzernchef Jens Alder hat deshalb in einem Brief an den Nationalrat
einen Kompromiss gefordert.
Öffnung
Lediglich das Kupferkabel des Festnetz-Hausanschlusses soll
vollständig für Konkurrenzfirmen geöffnet werden, wie Alder
vorschlägt. Die Öffnung aller Netze sei dagegen nicht akzeptabel.
Ausnutzung?
Es gelte, den Trittbrettfahrer-Unternehmen den Riegel vor zu schieben,
die nicht selber in Netze investierten, sagte Swisscom-Sprecher Sepp
Huber und bestätigte entsprechende Medienberichte.
Alder wehrt sich gegen den Vorschlag der Nationalratskommission,
die Entbündelung auf neue Technologien wie Mobilfunk oder drahtlose
Breitbandnetze auszudehnen. Es gehe nicht an, dass die Swisscom teure
Glasfaser- und Mobilfunknetze baue und diese dann den Konkurrenten zu
staatlich festgelegten Bedingungen zur Verfügung stellen müsse.
Zwang
Mit dem von Alder vorgeschlagenen Kompromiss wären die
Konkurrenten für höherwertige Dienste selber zu Investitionen
gezwungen, sagte Huber weiter.
Auch die Nationalratskommission will der Swisscom-Konkurrenz den
Zugang zu den Telefon-Hausanschlüssen nur öffnen, wenn diese in
moderne Technologien investiert. Allerdings ist diese Bestimmung für
die Swisscom zu vage. Die Öffnung der letzten Meile wird
voraussichtlich in der Herbstsession behandelt. (APA)