Als einer der ersten Verlage in Deutschland will der Frankfurter Eichborn Verlag an die Börse. Noch in diesem Frühjahr plant der Verlag die Notierung im SMAX, dem Segment für wachstumsstarke mittelständische Unternehmen, teilte Eichborn-Chef Matthias Kierzek in Frankfurt mit. Es sollen eine Million Aktien platziert werden. Bereits kurz vor dem Börsengang soll das Stammkapital der Eichborn Verlag AG von jetzt 3 auf dann 4 Mill. Euro (55 Mill. S) erhöht werden. Mit dem Börsengang will der Verlag zusätzlich eine Million Euro als Kapital schöpfen, um weiter expandieren zu können. Der Erlös aus der Kapitalerhöhung soll ausschließlich dem Unternehmen zufließen. Der Börsengang wird von der Berliner Effektenbank als Konsortialführer begleitet. Mit Hilfe des neuen Kapitals wolle der 1980 gegründete Verlag strategische Allianzen eingehen, sagte Kierzek. Geplant seien Beteiligungen an anderen Unternehmen. Außerdem wolle Eichborn künftig auch als Produzent von Fernseh- und Kinofilmen auftreten. Es könnten sowohl belletristische Stoffe als auch die Comics verfilmt werden, an denen Eichborn die Rechte hat. Zudem sei beispielsweise eine Kochserie denkbar. 1999 steigerte das Unternehmen mit 50 Mitarbeitern einen Umsatz um 20 Prozent auf 38,3 Mill. DM. Bisherige Anteilseigner sind je zur Hälfte die für die Comic-Figur "Werner" bekannte Kieler Achterbahn AG und die Fuldaer Verlagsanstalt. Erst vor gut einem Jahr hatte Eichborn seine Allianz mit der Achterbahn AG bekannt gegeben. Im Zuge dieser Verbindung wurde der Eichborn Verlag ebenfalls in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Eichborn ist vor allem für seine Comics und Merchandising-Artikel rund um die Walter Moers-Figur "Das kleine Arschloch" bekannt. Aus dem Verlag stammt auch das "Lexikon der populären Irrtümer". Einer der letzten großen Erfolge war das Buch "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär". Auch auf dem Belletristik-Sektor ist der Verlag aktiv. So gibt er seit 1989 die von Hans Magnus Enzensberger betreute Reihe "Die Andere Bibliothek" heraus. (APA)