Wien - Eine "eingetragene PartnerInnenschaft" als eigenes Rechtsinstrument für gleich geschlechtliche Paare hat am Montag Kurt Krickler, Generalsekretär der Homosexuellen Initiative (HOSI) Wien, gefordert. Diese PartnerInnenschaft sollte im Prinzip alle Rechte und Pflichten wie eine Ehe enthalten - mit kleinen Ausnahmen etwa bei Trennungen oder Adoptionen. So kann sich Krickler vorstellen, auf Fremd-Adoption zu verzichten.

Adäquatere Trennungsbestimmungen

Homosexuelle würden adäquatere Trennungsbestimmungen brauchen. Denn auf die Möglichkeit, dass ein Ehepartner die Scheidung Jahre lang verzögern kann, lege man keinen Wert. Da müsste für gleich geschlechtliche Paare eine andere Lösung gefunden werden, meint Krickler. Und auf Fremd-Adoptionen könnte man verzichten, Stiefkinder-Adoptionen müssten aber enthalten sein.

Und in punkto Adoptionen lässt er das Argument gegen Homo-Ehen, weil Kinder männliche und weibliche Identifikationspersonen brauchten, nicht gelten: "Es gibt ja Tanten, Onkeln, Freunde und Freundinnen".

"Kein so großer Run"

Krickler schätzt, dass auf eine solche PartnerInnenschaft kein "so großer Run" entstehen würde. In anderen Ländern würde man "ein paar Hundert pro Jahr" registrieren, es sei "auch unter Homosexuellen ein Minderheitenprogramm".

Die Kritik des früheren ÖVP-Funktionärs Bernhard Görg, wonach Homo-Partnerschaften für die Gesellschaft "wertlos" seien und daher keine steuerliche Besserstellung erhalten dürften, nimmt Krickler gelassen: Wenn der Wert für Görg in den Kindern liege, dann dürfte auch eine Kinder lose Ehe vom Staat keinerlei Unterstützung erhalten. (APA)