Serena Williams in frischem Outfit.

New York - Der erste Tag der US Open in New York verlief ohne Überraschungen: Im Schlager der Night Session setzte sich Andre Agassi in der Nacht auf Dienstag MESZ gegen seinen US-Landsmann Robby Ginepri nach 1:56 Stunden mit 7:6(5),6:4,6:2 durch und hat damit die erste Hürde bei seinem möglicherweise letzten Auftritt in Flushing Meadows gemeistert. Auch der topgesetzte Roger Federer benötigte gegen Albert Costa exakt zwei Stunden, ehe er sich ungefährdet mit 7:5,6:2,6:4 durchsetzte. Weiter kamen auch Carlos Moya (ESP-3), Amelie Mauresmo (FRA-2) und Serena Williams (USA-3).

Publikum voll hinter Agassi

Doch alle Aufmerksamkeit gehörte an diesem Tag dem sentimentalen Favoriten des Publikums: Der 34-jährige Andre Agassi, der nach einer glatten Niederlage Ende Juli in Toronto gegen Jürgen Melzer in der Woche darauf das Masters-Series-Turnier in Cincinnati für sich entschieden hatte, ist wieder zu einem echten Sieganwärter geworden. Rund 15.000 Zuschauer im Arthur-Ashe-Stadion waren einheitlich auf der Seite des achtfachen Major-Siegers und das Daumen drücken sollte sich rentieren.

Der US-Amerikaner, der zum 19. Mal beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres am Start ist, schaffte im ersten Satz die Grundlage zum Sieg. Im Tiebreak holte er einen 1:4-Rückstand auf und gewann den ersten Durchgang. Da nach war es - wie schon vor zwei Jahren in der Eröffnungs-Night Session gegen den gleichen Gegner - eine klare Angelegenheit.

"Ich habe mich ganz gut gefühlt, aber mit meinem ersten Aufschlag war ich nicht zufrieden", meinte Agassi selbstkritisch. Das müsse er bis zu seinem Zweitrunden-Match gegen den jungen Deutschen Florian Mayer oder Flavio Saretta (BRA) noch verbessern. Agassi bestätigte wie wichtig der Turniersieg in Cincinnati für ihn war. "Man kann immer daran glauben, dass man noch alle schlagen kann. Aber ehe man es nicht tut, hilft es einem wenig. Mein Selbstvertrauen war vor Cincinnati schon sehr angeschlagen und der Titel hat mir sehr gut getan."

Federer problemlos gegen Costa

Auch für Roger Federer, der bei seinem fünften Antreten endlich über das Achtelfinale hinauskommen will, war Costa ein nicht so schwerer Prüfstein wie erwartet. Immerhin hatte er die vorangegangenen beiden Matches gegen den früheren French-Open-Sieger verloren, eine davon auch heuer in Rom. "Für mich war es wichtig, dass ich aggressiv spiele und viele erste Aufschläge hineinbekomme. Das hat am Ende den Unterschied ausgemacht", resümierte Federer, der als erster Spieler seit Mats Wilander 1988 drei Grand-Slam-Turniere in einem Kalenderjahr für sich entscheiden könnte.

"Wir sind noch nicht da, lasst uns geduldig sein", meinte der Schweizer, der es in Runde zwei mit einem Mann namens Marcos Baghdatis zu tun bekommt. Dieser 19-jährige Nobody gewann am Montag mit einem 2:6,6:2,6:1,7:5 über den Franzosen Olivier Mutis als erster Zypriote ein Match bei einem Grand Slam-Turnier.

Bei den Damen war ein Mal mehr das Outfit von Serena Williams besonders erwähnenswert, allerdings nicht wegen ihres tollen Geschmacks: Die Nummer drei des Turniers, erschien mit schwarzen Schuhen, die dank Gamaschen zu Stiefeln a la "Catwoman" umgewandelt wurden. Dazu ein Jeans-Minirock und ein mit Nieten besetztes Oberteil. Nach dem Aufwärmen entschied Williams, die Gamaschen dann doch herunter zu geben und besiegte in der Folge Sandra Kleinova 6:1,6:3.

Martin verabschiedet sich

Kein ganz Großer, aber doch ein langjähriger Spitzenspieler hat am Montagabend seine Karriere beendet: Todd Martin, ehemals Nummer vier der Welt und immerhin Finalist bei den Australian Open und den US Open (1994 bzw. 1999), unterlag Fabrice Santoro in vier Sätzen und verabschiedete sich noch auf dem Platz. Der fast gleich alte Agassi hatte vor fünf Jahren im New Yorker Endspiel einen 0:2-Rückstand aufgeholt und so den einzigen Grand-Slam-Titel Martins verhindert.

Für die Österreicher-Delegation im Hauptbewerb der US Open wird es am Dienstag erstmals spannend. Alex Peya trifft auf Bobby Reynolds (USA) und Stefan Koubek auf Alex Bogomolov jr. (USA).(APA)