Wien - Der Wiener Versicherungskonzern Uniqa hat im ersten Halbjahr 2004 die verrechneten Prämien um 22,1 Prozent auf 1,834 Mrd. Euro gesteigert. Wie das börsenotierte Unternehmen heute, Dienstag, mitteilte, lag das Prämienwachstum in allen Sparten über den Zuwächsen des Schaden- und Leistungsaufwands. Die Kostenquote sank von 22,8 auf 22,6 Prozent.

Der Vorsteuergewinn (EGT) nach IAS erreichte in den ersten sechs Monaten 2004 mit rund 52 Mio. Euro mehr als 75 Prozent des Niveaus des gesamten Vorjahres (2003: 68 Mio. Euro). Der Beitrag der Auslandsgesellschaften zum Halbjahresergebnis betrug rund 25 Prozent.

Fortsetzung erwartet

"Unter der Voraussetzung, dass im zweiten Halbjahr außerordentliche Entwicklungen im Schadenverlauf und den Kapitalmärkten ausbleiben, wird mit einer Fortsetzung der positiven Ergebnisentwicklung gerechnet", hieß es in einer Ad hoc-Mitteilung des Versicherers.

Als Grund für das Gruppen-Prämienplus von mehr als einem Fünftel im ersten Halbjahr führte UNIQA neben einem organischen Wachstum von 7,7 Prozent auch die erstmalige Einbeziehung der früheren AXA-Gesellschaften in Österreich, Ungarn und Liechtenstein an.

Prämien-Auslandsanteil inklusive Mannheimer bei 23 Prozent

In Österreich konnten die verrechneten Prämien im Jahresvergleich um 17,8 Prozent auf 1,575 Mrd. Euro angehoben werden. Außerhalb Österreichs stieg das Prämienvolumen um 56,4 Prozent auf 258,2 Mio. Euro. Der Anteil der im Ausland erwirtschafteten Prämien liegt damit bei 14,1 Prozent, unter Berücksichtigung des Prämienvolumens der erst vor kurzem übernommenen deutschen Mannheimer AG Holding erhöht sich der Auslandsanteil auf 23,0 Prozent. In der Halbjahresbilanz nicht berücksichtigt sind die Prämien der italienischen Claris Vita, mit deren bisherigen Eigentümer Veneto Banca Ende Juni der Kauf von 80 Prozent des Aktienkapitals vereinbart wurde.

Deutlich hinter dem Prämienwachstum zurückgeblieben ist im ersten Halbjahr der Zuwachs des gesamten Schaden- und Leistungsaufwands blieb mit 17,7 Prozent auf 1,376 Mrd. Euro.

Starkes Wachstum bei Schaden/Unfall

In der Schaden- und Unfallversicherung erhöhte sich das verrechnete Prämienvolumen um 31,2 Prozent auf 832,0 Mio. Euro. Dieses Wachstum, so UNIQA, sei insbesondere durch das 38,2-prozentige Plus in den Kfz-Sparten getrieben. Deutlich über dem Durchschnitt sei auch das Wachstum in der Unfallversicherung (+33,1 Prozent) und der Rechtsschutzversicherung (+79,8 Prozent) gelegen. Der Schaden- und Leistungsaufwand in Schaden/Unfall stieg bis Juni mit 27,8 Prozent auf 403,3 Mio. Euro "unterproportional".

Anhaltend gut lief das Geschäft auch in der Lebensversicherung mit einem Prämienplus um 24,3 Prozent auf 628,0 Mio Euro. Die Entwicklung der Leistungen inklusive der Veränderung der Deckungsrückstellung lag mit einem Zuwachs von 21,1 Prozent auf 639,7 Mio. Euro unter dem Anstieg des Prämienvolumens. Die Krankenversicherung trug im Halbjahr zum gesamten Prämienvolumen der Gruppe 373,6 Mio. Euro (+3,0 Prozent) bei. Die Versicherungsleistungen einschließlich Veränderung der Deckungsrückstellung erhöhten sich um 2,4 Prozent auf 332,4 Mio. Euro.

Die gesamten Kapitalanlagen der UNIQA Group Austria sind in den ersten sechs Monaten 2004 um 2,785 Mrd. Euro oder 23,5 Prozent auf 14,658 Mrd. Euro gestiegen. Die Erträge aus den Kapitalanlagen (netto) legten - wesentlich beeinflusst durch das positive Börsenumfeld - um 53,8 Prozent auf 333,4 Mio. Euro zu. (APA)