Bild nicht mehr verfügbar.
Der legendäre englische Back Nobby Stiles, der angeblich ohne Brille so gut wie nichts sah. 1965 von Toni Fritsch überrascht, montierte er wenige Monate später Eusebio ab.
Der 20-jährige Fritsch wurde von Teamchef Edi Frühwirth als einer von insgesamt vier Debütanten (Robert Sara, Dirnberger, Stamm) in eine junge Mannschaft (Schnitt 23 Jahre) eingebaut. "Als ich schon von meiner Einberufung hörte, konnte ich eine Woche nicht schlafen. Es war eine unbeschreibliche Ehre für mein Land spielen zu dürfen", erzählt Fritsch.
"Wembley Toni"
Rund acht Monate vor der WM-Endrunde im eigenen Land hatten sich die Engländer Österreich, das elf Tage zuvor in Stuttgart 1:4 untergegangen war, als Sparring-Partner auserkoren und erlebten nach zehn Spielen ohne Niederlagen (je fünf Siege und Remis) eine böse Überraschung. Bis zur 73. Minute lief noch alles nach Plan, denn die Hausherren führten 2:1 (Tore: B. Charlton/3. Min., Connelly/59. bzw. Flögel/52.). Doch dann kam Fritsch.
Erfolgsgeheimnis Unbekümmertheit
In der 81. Minuten nahm er dem grimmigen Nobby Stiles den Ball ab, lief ein paar Meter und knallte aus 30 m drauflos: Die Kugel landete im rechten Kreuz - 3:2 für Österreich. "Wir sind damals unbekümmert aufgetreten, haben nicht viel gedacht, sondern uns etwas getraut. Das sollten die heutigen Teamkicker auch tun", meint Fritsch. Englands Teamchef Alf Ramsey war fassungslos und die Zeitungen schrieben von der "Nacht der Schande". Mit der erst dritten Niederlage gegen ein Team vom Kontinent (Ungarn 1953 und Schweden 1959) hatte niemand gerechnet.
Begonnen hatten die Vergleiche der beiden Länder im Juni 1908. In den ersten fünf Spielen, davon die ersten vier in Wien, ergatterten die Österreicher lediglich einen Punkt, kassierte 29 Tore und schoss selbst deren sechs. Der erste Sieg am 6. Mai 1936 (2:1) war die erste Niederlage der Engländer auf dem Kontinent.
Fast nur Freundschaftsspiele