König Ludwig, genannt "Das Kind", schenkte im März 904 der Familie der Aribonen umfassende Ländereien im Bereich der heutigen Obersteiermark. Diese Urkunde, in der erstmals "Liupina" und das Dorf "Göß" genannt wurden, wird heute im Steiermärkischen Landesarchiv aufbewahrt. Das ehemalige Stift Göß in Leoben wiederum ist die älteste Klostergründung auf steirischem Boden. Adala, die Gattin von Aribo II., gründete um das Jahr 1020 das Frauenkloster und übergab es dem Schutz Kaiser Heinrich II. In dem Kloster haben jahrhundertelang Chorfrauen bzw. Benediktinerinnen gelebt und gebetet. "1782 sünd wir aufgehoben worden. Amen", lautet die letzte Eintragung in der Chronik, die im Jahr 1652 begonnen wurde und sich heute im Besitz der Pfarre Göß befindet.
"Peirbrewer"
Das Nonnenstift war dem "flüssigen Brot" schon sehr früh verbunden: Bereits 1459 ist im Gösser Urbar ein "Peirbrewer" namens Lenhart Newmaister urkundlich verbrieft. Aus der Zeit der Regentschaft der 31. Äbtissin, Florentina von Putterer (1576-1602), stammt schließlich der Eintrag in der Stiftschronik, man habe im Kloster stationierte "Officier über ein Jahr lang mit Puer gespeist".
Nach der Säkularisation im Jahr 1782 diente das Kloster bis ins Jahr 1800 als Sitz des von Joseph II. eingerichteten Bistums Leoben. 1860 gründete der aus Galizien stammende Braumeister Max Kober in den Stiftsgebäuden eine Brauerei. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges betrug der Ausstoß rund 300.000 Hektoliter, Ende der zwanziger Jahre wuchs der Ausstoß auf 440.000 hl an.
Rückschläge