Hintergrund der Entwicklung ist laut Baier ein parteiinterner "Richtungsstreit". So gebe es Kräfte in der KPÖ, "die noch immer keine Abgrenzung gegenüber dem Stalinismus vornehmen und die die Partei in die Vergangenheit zurückführen wollen". Auf Kritik der Dogmatiker stoße das Engagement der KPÖ im Rahmen der Europäischen Linken, den Zusammenschluss von 14 linken Parteien Ost- und Westeuropas. Auch habe der dogmatische Flügel die von der Partei mehrheitlich beschlossene Unterstützung für die "Linke"-Liste Leo Gabriels bei den Europa-Parlamentswahlen verweigert.
Nach dem negativen Ausgang des Novum-Prozesses in Berlin befindet sich die KPÖ in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. So wurden alle angestellten Mitarbeiter gekündigt. Auf Grund der schlechten finanziellen Lage der Partei habe sich der Richtungsstreit in der Partei verschärft, so Baier, der einen Rückzug von der Parteispitze nicht ausschloss. Am Parteitag wird die Parteiführung neu gewählt.