
Der PSA-Test ist eine sinnvolle Ergänzung zum herkömmlichen Abtasten der Prostata. "Dadurch können auch kleinste Tumore frühzeitig erkannt und behandelt werden", sagte Dr. Michael Eisenmenger vom bvU am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in der Wiener City. Nach einhelliger Meinung der Experten sollten Männer ab dem 45. Lebensjahr jährlich zur PSA-gesteuerten Früherkennungsuntersuchung gehen. Hat es in der Familiengeschichte jedoch bereits Prostatakrebsfälle gegeben, wird der Test bereits ab dem 40. Lebensjahr empfohlen.
Kritik an amtlicher Vorsorgeuntersuchung
Univ. Prof. Dr. Günter Janatschek vom ÖGU kritisierte am Donnerstag einmal mehr, dass der PSA-Test in der amtlichen Vorsorgeuntersuchung nicht vorgesehen sei und damit auch nicht bezahlt werde. Dabei könne man mit dieser Untersuchungsmethode die bereits erfolgte Erkrankung an Prostatakrebs mit 80-prozentiger Sicherheit ermitteln, die gängige Abtastmethode bringe nur die 20-prozentige Quote.
Knapp 5.000 Neuerkrankungen an Prostata-Krebs gibt es, so Janatschek, pro Jahr in Österreich: "Damit ist das Prostatakarzinom die häufigste Tumorart des Mannes - noch vor Lungen- und Darmkrebs." Auch die Gefährlichkeit werde häufig unterschätzt. "Im Vergleich der Sterblichkeitsraten der verschiedenen Karzinome liegt der Prostatakrebs an dritter Stelle. Die Gefahr, dass man daran stirbt, ist also gar nicht so gering." Die Experten räumten am Donnerstag auch mit dem Irrglauben auf, der Brustkrebs bei Frauen sei viel häufiger - den rund 5.000 an Prostatakrebs neu erkrankten Männern stehen "nur" rund 4.600 Frauen gegenüber, die am Mammakarzinom leiden.
Mögliche Ursachen
Die Ursachen des Prostatakrebs' sind nicht eindeutig geklärt: Vornehmlich geht es um genetische Vererbung, aber auch um Umwelteinflüsse, so Janatschek. Es habe sich heraus gestellt, dass "mediterrane und asiatische Küche", frühe sexuelle Aktivität, wenig tierische Fette und der rote Farbstoff in Tomaten der Erkrankung an Prostatakrebs zumindest teilweise entgegen wirken.