Bild nicht mehr verfügbar.

Liverpools Skyline mit dem Liver Building und dem River Mersey

Foto: APA/ EPA /JOHN GILES

Berlin - Das weltweite Phänomen der "schrumpfenden Städte", bei dem Wien im 20. Jahrhundert bekanntlich eine Vorreiterrolle gespielt hatte, dokumentiert jetzt und bis zum 7. November eine Ausstellung in der Berliner Galerie KunstWerke in der Auguststraße. Finanziert von der Bundeskulturstiftung, zeigen Künstler, Architekten, Filmemacher, Journalisten sowie Kultur- und Sozialwissenschafter in 60 Beiträgen die veränderte Realität in mehreren betroffenen Städten.

Seit dem Herbst 2002 waren lokale Teams in Detroit (USA), Manchester/Liverpool (Großbritannien), Ivanovo (Russland) und Halle/Leipzig in Deutschland damit beauftragt, urbane Schrumpfungsprozesse zu untersuchen und zu dokumentieren.

In den letzten Jahrzehnten sind 134 Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern in 28 Ländern deutlich geschrumpft. Noch 1930 war die einstige Auto-Metropole Detroit die viertgrößte Stadt der USA und wuchs bis 1950 auf 1,8 Millionen Einwohner. Bis 2000 sank die Einwohnerzahl auf 950.000, während das Umland auf fast vier Millionen wuchs. Die einstigen Industriestädte Liverpool und Manchester haben heute nur noch halb so viele Einwohner wie in den 30er Jahren. Leipzig verlor seit der Wende etwa ein Sechstel seiner Bevölkerung. Insgesamt gibt es in Ostdeutschland eine Million leer stehende Wohnungen.

An dem mehrjährigen Forschungs- und Ausstellungsprojekt, für das die Kulturstiftung 3,2 Millionen Euro zur Verfügung stellte, wirken auch die Stiftung Bauhaus (Dessau) und die Galerie für zeitgenössische Kunst in Leipzig sowie Architekten und Stadtplaner mit. (APA/dpa)