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Wien – Wien ist mit den Forderungen an den Bund nach mehr Lehrerposten abgeblitzt. Bei dem vom Ministerium zugewiesenem Stellenplan wurden der Stadt 9600 Dienstposten genehmigt, Wien hatte 10.320 verlangt. "Wir werden deshalb diesen Stellenplan beeinspruchen", erklärt Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (SP).

Das Wiener Stadtschulratskollegium hatte im Mai – mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und FPÖ – beschlossen, 700 Dienstposten mehr als vom Bund vorgesehen zu verlangen. Wien rechnete mit tatsächlichen Schülerzahlen eines Jahres, derzeit wird nach den Zahlen des Schulbeginns zugeteilt und "Rückfluter" aus den AHS in die Hauptschulen sind nicht berücksichtigt. Außerdem sollten die Mutterschaftsurlaube nicht im Stellenplan wirksam werden – bis trugen die Länder dabei größere Lasten. Vor allem bedürfen in Wien fünf Prozent der Schüler besondere Betreuung, der Bund leistet seinen Beitrag zum sonderpädagogischen Förderbedarf in Form von Lehrern nur für 2,7 Prozent der Schüler.

Besorgnis über den Sparkurs wurde am Donnerstag auch von der evangelischen Kirche geäußert. Der Religionsunterricht sei durch Sparmaßnahmen des Stadtschulrates bedroht. Konkret sei geplant, zwei Religionslehrerstellen im kommenden Schuljahr nicht wieder zu besetzen. Zudem würde der evangelische Religionsunterricht zunehmend in den Nachmittag verdrängt.

Der Religionsunterricht sei bezüglich Stundenkürzungen noch vergleichsweise gut weggekommen, replizierte Brandsteidl. (APA, red; DER STANDARD, Print-Ausgabe, 03.09.2004)