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Noch verlieren sich nur vereinzelte Putztrupps, beäugt von neugierigen Besuchern, im riesigen Glaspalast Berlaymont. Ab November residiert hier die EU-Kommission.
Noch verlieren sich nur vereinzelte Putz- und Technikertrupps im sternförmigen Glaspalast. An den komplizierten Klima- und Übersetzungsanlagen sind letzte Arbeiten fällig, dann können die 241.515 Quadratmeter langsam besiedelt werden. Und die 2700 Kommissionsbeamten ihre einheitlichen Bienenwaben-Büros besiedeln.
Ganz oben über ihnen, im 13. Stock, da thront die EU-Kommission. Das ovale Sitzungszimmer der Regierung Europas ist eines der hässlich-düstersten im ganzen Gebäude: Auf Fenster hat man weit gehend verzichtet, aus Sicherheitsgründen.
Wie die Sicherheitsvorkehrungen im Gebäude generell ein Detail sind, an dem EU-Verwaltungskommissar Neil Kinnock auch Vorteile der langen Bauverzögerungen entdeckt: "Nach 9/11 in den USA haben wir zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen im Berlaymont getroffen. Das wäre nicht gegangen, wenn wir planmäßig schon 2000 oder früher eingezogen wären."
Auch die Renovierungskosten von 503 Millionen Euro, die die Kommission bezahlen muss, findet Kinnock nicht so hoch: Immerhin mussten die Arbeiter Spezial-Asbestschutzanzüge tragen. Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf 1,5 Milliarden Euro. Für Belgien kommen Spezialkosten dazu: Es muss monatlich 221.000 Euro Strafe an die Kommission wegen der Bauverzögerung zahlen. Zusätzlich ermittelt die Betrugsbehörde Olaf noch.