Lausanne- Das Abstimmungsplakat der rechtskonservativen
Schweizerischen Volkspartei (SVP) von Justizminister Christoph
Blocher zur Vorlage über die erleichterte Einbürgerung löst Kritik
und Unbehagen aus. SOS Rassismus hat am Freitag die "rassistische"
Propaganda verurteilt. Die SVP des Kantons Waadt ihrerseits ging auf
Distanz.
Demütigung für Einbürgerungswillige
Auf dem Plakat zur Abstimmung vom 26. September ist eine Holzkiste
zu sehen. Darin liegen Pässe mit dem weissen Kreuz. Zur Kiste hin
greifen verschiedenfarbige Arme, um eines der Dokumente zu ergattern.
Das Bild "vermittelt den Glauben, dass mit der erleichterten
Einbürgerung der Schweizer Pass künftig verscherbelt wird",
kritisiert SOS Rassismus. Es stelle nicht nur für die
Einbürgerungswilligen eine Demütigung dar, sondern auch für alle
Bürgerinnen und Bürger, heißt es in einer Mitteilung.
Das Unbehagen über das Abstimmungsplakat der SVP reicht bis in die
eigenen Reihen hinein. So hat der Vorstand der Waadtländer
Kantonalsektion am Donnerstag beschlossen, das Plakat nicht zu
verbreiten.
Respekt gegenüber Einwohnern
Sie unterstütze zwar das doppelte Nein zu den
Einbürgerungsvorlagen, distanziere sich aber vom Plakat, teilte die
SVP Waadt am Freitag mit. Damit wolle die Parteisektion "ihren
grossen Respekt gegenüber den Einwohnern unseres Landes" unter Beweis
stellen. "Das Plakat entspricht nicht dem Bild, das wir von unserer Partei
vermitteln wollen", erklärte Claude-Alain Voiblet, Generalsekretär
der Waadtländer SVP auf Anfrage der sda. "Wir bevorzugen ein Klima
des Dialoges und der Öffnung".(APA/sda)