Zwar können Handybenutzer bereits seit über zwei Jahren ein Bild statt Tausender Worte machen, aber erst jetzt beginnen Fotohandys in Österreich so richtig abzuheben. Das Wachstum übertrifft alle Erwartungen: Um 719 Prozent legte heuer der Verkauf von Februar bis Juli gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu, zeigen aktuelle Daten von GfK .

halbe Million Fotohandys

Insgesamt ging fast eine halbe Million Fotohandys über den Ladentisch, im selben Zeitraum des Vorjahrs waren es erst 59.800. Nicht ganz so heftig, aber auch sehr stark steigen die Bildnachrichten MMS. Der größte heimische Provider A1 verzeichnete das sechsfache Volumen an MMS im ersten Halbjahr 2004 gegenüber dem Vorjahr, von 257.000 auf 1,5 Mio. Bildnachrichten. Die Zahl der Benutzer hat sich auf 344.000 Kunden verfünffacht, erklärte eine A1-Sprecherin dem STANDARD.

Boom

Damit stellt das Wachstum der Fotohandys auch den Boom der digitalen Fotoapparate in den Vorjahren in den Schatten, die Zuwachsraten bis zu 150 Prozent erreichten. Aber immer noch nimmt die Zahl der Digitalkameras stark zu, im Halbjahr um 54 Prozent auf 224.900 Stück. Da die Geräte billiger werden (der Durchschnittspreis sank von 475 im Vorjahr auf 345 Euro), ist das Wertwachstum geringer, aber immer noch zwölf Prozent auf rund 77,6 Mio. Euro. Noch stärker verlief der Preisverfall bei Fotohandys, von durchschnittlich 312 auf jetzt 111 Euro; in Summe jedoch wuchs das Marktvolumen um 192 Prozent auf 54,5 Mrd. Euro. Der Verkauf analoger Kameras und Filme ist entsprechend um je ein Drittel zurückgegangen. Nur noch 61.800 Kameras (Vorjahr: 92.400) und 4,3 Mio. Filme (Vorjahr: 6,2 Mio.) wurden von Februar bis Juli 2004 verkauft. (Der Standard Printausgabe, 4.9.2004, spu)