Belfast - Polen hat die Fußball-WM-Qualifikations-Gruppe 6 am Samstag mit einem überraschend sicheren 3:0 (2:0)-Auswärtserfolg gegen Nordirland eröffnet. Die beiden Gruppengegner der ÖFB-Truppe lieferten sich vor 14.000 Fans im "Windsor Park" von Belfast ein ungleiches Duell, das durch Treffer von Zurawski (4.), Wlodarczyk (37.) und Krzynowek (57.) früh entschieden war. Die Polen konnten sich sogar problemlos eine Rote Karte für Wlodarczyk (79., Ellbogencheck), der bei Austrias UEFA-Cup-Gegner Legia Warschau unter Vertrag steht, leisten.

Frühe Führung durch direkten Corner

Die frühe Führung der Gäste war kurios, ein Eckball von Zurawkski (Wisla Krakau) fand unter kräftiger Mithilfe von Tormann Taylor und Verteidiger Johnson den Weg direkt ins Tor. Noch vor der Pause spazierte Wlodarczyk durch die schwache Abwehr der Nordiren und schoss zum 2:0 ein, ähnlich wenig Mühe hatte Krzynowek (Bayer Leverkusen) beim dritten Tor. Die Nordiren haben somit seit 2001 kein Quali-Heimspiel in ihrem "Windsor Park" gewonnen.

Enttäuschendes 1:1 in Baku

Wales ist die erste höher eingeschätzte Mannschaft der WM-Qualifikationsgruppe sechs, die in Aserbaidschan Punkte verlor. Die Briten mussten sich am Samstag in Baku gegen die Gastgeber mit einem enttäuschenden 1:1 (0:0) begnügen. In der EM-Ausscheidung für Portugal hatten die Waliser in Aserbaidschan noch 2:0 gewonnen und in Cardiff ein 4:0 folgen lassen.

Ein typisch "britisches" Tor führte in der 48. Minute zum 1:0 für die Gäste. Hartson köpfelte nach einer weiten Flanke von links den Ball für Speed in der Mitte auf, dieser lief zwischen zwei Verteidigern durch und ließ Kramarenko keine Chance. Acht Minuten später glückte den Hausherren, die am Mittwoch im Ernst Happel-Stadion zu Gast sind, der Ausgleich. Verteidiger Sydigow, der schon in der Anfangsphase einen Freistoß aus 40 Metern nur knapp neben das Tor gesetzt hatte, zielte diesmal genauer und jagte den Ball aus 30 Metern an einer Zwei-Mann-Mauer und etlichen anderen Spielern im Strafraum vorbei zum 1:1 ins Netz, wobei Wales-Keeper Jones den Ball zwar berührte, aber nicht mehr abwehren konnte.

21 Sekunden vor dem Schlusspfiff wäre den Walisern fast noch das 2:1 geglückt. Der erst in der 88. Minute für den Mittelfeldspieler Koumas eingewechselte Stürmer Earnshaw zwang Kramarenko nach einer Flanke von Oster mit einem Hechtkopfball zu einer Parade, dieser wehrte den Ball via Stange ab. Gefährlichster Mann der Azeris war Ponomarew, der vor der Pause nur knapp das Tor verfehlte und nach Seitenwechsel mit einem weiteren guten Schuss Jones prüfte. Die einzige echte Möglichkeit der im Feld überlegenen Waliser vor der Pause fand Hartson vor, er scheiterte aber an Kramarenko.

Robbie Keane stellt Torrekord ein

Ein historischer Treffer ist dem irischen Nationalstürmer Robbie Keane beim 3:0-Heimsieg gegen Zypern in Gruppe 4 gelungen. Keane traf per Elfmeter in der 55. Minute zum 3:0-Endstand und stellte damit den irischen Torrekord von Niall Quinn (jeweils 21 Treffer) ein. Die alleinige Führung in dieser Bestenliste ist für den erst 24-Jährigen von Tottenham Hotspur damit wohl nur noch eine Frage der Zeit. (APA/Reuters)