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Die "Symphonie in sieben Sinnen" dauerte knapp eineinhalb Stunden und zog 110.000 Zuschauer an.

Foto: AP /rubra

Linz – Rund 110.000 Besucher lockte die diesjährige Visualisierte Klangwolke Samstagabend in den Linzer Donaupark. Punkt 21.00 Uhr startete ein eindrucksvoller Crossover aus klassischer und Popmusik, Laserprojektionen und Feuerwerk. Das Publikum begleitete "Großvater" Karl Merkatz und "seine Enkelin" auf einer knapp eineinhalbstündigen Reise für alle Sinne. Die "Symphonie in sieben Sinnen", das größte Open-Air-Ereignis Österreichs, wurde vom Hit-Produzenten Peter Wolf dirigiert und von Christian Weißkircher visualisiert.

Halb Linz auf den Beinen

Halb Linz war auf den Beinen, um dem Spektakel beizuwohnen, und hatte sich wohlweislich ausgerüstet: Decken und Strohmatten wurden am Ufer ausgebreitet und Campingstühle aufgestellt. Der Regenschutz musste nicht ausgepackt, die Regenschirme nicht aufgespannt werden. Die Klangwolke hatte die Regenwolken, die sich noch am Vormittag über Linz ergossen hatten, beiseite geschoben. Selbst das Kunstmuseum Lentos musste sich geschlagen geben: Ihm wurden, um nicht von dem Megaspektakel abzulenken, die Lichter ausgeknipst.

Mit dem Einsetzen der Musik und einem näher kommenden Schiff startete eine Reise, auf der Wolf und Weißkircher mit Intuition und Imagination auch einen "sechsten" und "siebenten" Sinn ansprechen wollten. Was ihnen trefflich gelang: Während Merkatz und Angelina über die großen und kleinen Dinge des Lebens sprachen und sich Michelle Wolf und John Sutherland von der US-Boyband "B3" durch gefühlige Lieder sangen, stachen meterlange Laser durch den Himmel, wurden gewaltige Wasserwände und Projektion aufgebaut und Raketen entzündet.

Dirigieren aus der Mitte der Donau

Peter Wolf dirigierte aus der Ferne – von der Mitte der Donau aus – das Orchester, das im Brucknerhaus Platz gefunden hatte und perfekt mit der Rockband am Ufer, bei der Wolfs Sohn Alexander in die Tasten haute, harmonisierte. Ihren Höhepunkt fand die Jubliäums-Klangwolke zum 25. Geburtstag der Veranstaltungsreihe, als ein Reisebus mit der Aufschrift "sense" auf Wolfs Flügel stürzte. Der Maestro hatte sich inzwischen ans Ufer "gerettet" und führte die Veranstaltung mitsamt Band und klassischen Musikern des Bruckner Orchesters zu einem furiosen Finale mit einem gewaltigen Feuerwerk. Den Titel "sense-ation" trug das Ereignis zu Recht.

Bis auf einige Routineversorgungen durch das Rote Kreuz verlief die Veranstaltung, für die abermals das Brucknerhaus Linz und der ORF Oberösterreich verantwortlich zeichneten, ohne größere Zwischenfälle. Der Klangwolken-Reigen findet am 11. September mit der Kinderklangwolke seine Fortsetzung, tags darauf geht die Klassische Linzer Klangwolke, die das Brucknerfest eröffnet, über die Bühne. (APA)