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Sven-Göran Eriksson absolvierte die Pressekonferenz am Sonntag abgeklärt.

Foto: Reuters
Wien - Sven-Göran Eriksson gab sich nach dem 2:2 am Samstagabend im Ernst Happel-Stadion am ersten Spieltag der Europagruppe sechs zur Fußball-WM-Qualifikation gelassen und positiv. "Natürlich bin ich enttäuscht, denn ich glaube, wir hätten gewinnen müssen, aber nun heißt es eben, die drei Punkte am Mittwoch gegen Polen zu holen", meinte Englands Teammanager am Sonntag in einer Pressekonferenz im Wiener Intercontinental am Stadtpark. Seine Mannschaft bleibt bis Montagnachmittag in Wien und wird erst dann die Reise nach Chorzow antreten.

Rücktritt kein Thema

Er hätte in keinem Augenblick des Spiels an einen Rücktritt gedacht, wehrte der Schwede eine diesbezügliche Frage entschieden ab. Er würde nur dann von seinem Posten zurücktreten, falls England die Qualifikation für die WM-Endrunde in Deutschland nicht schaffe, sonst möchte er seinen Vertrag bis 2008 erfüllen.

"Ich habe gestern eine Menge an positiven Dingen in unserem Spiel gesehen. Wir hatten lange Zeit die totale Kontrolle in diesem Spiel. Zu diesem Zeitpunkt schien es unmöglich, dass wir nicht gewinnen würden", meinte Eriksson, der allerdings über die Tatsache, dass Englands Team in jüngerer Zeit schon öfter eine Führung in Bewerbsspielen aus der Hand gab, mit seiner Mannschaft intensiv reden müsse. In Erinnerung ist nicht nur das 2:2 nach dem 2:0 von Wien, sondern vor allem auch das 1:2 bei der EM in Portugal gegen Frankreich mit zwei Verlusttreffern in der Nachspielzeit.

James bleibt im Kasten

Außerdem "müssen wir in Zukunft dumme Tore einfach vermeiden", betont der Schwede. Gemeint war der Riesenfehler von David James beim Schuss von Ivanschitz zum Ausgleich. Dennoch ist der Posten des Manchester City-Keepers in Chorzow nicht in Gefahr. "Denn Fehler passieren immer wieder im Fußball" (siehe auch das 1:0 für sein Team). Er wäre jedenfalls nicht zornig, "denn das hilft uns nicht weiter, nur die volle Konzentration auf das Polen-Spiel". Schließlich wäre auch erst ein Match (von zehn) absolviert und noch nichts passiert.

Für die österreichische Mannschaft fand Eriksson lobende Worte: "Sie verteidigte stark, hatte einige gute Konter und gab vor allem niemals auf." Polen und das Austria-Team stufe er in etwa gleich stark ein, wenngleich auch mit unterschiedlicher Spielweise.

Steven Gerrard, Torschütze zum 2:0, meinte nach dem enttäuschenden Punkteverlust, "auf diesem Niveau gibt es eben keine leichten Spiele". Nach seinem Tor wären seine Kollegen und er sicher gewesen, das Spiel gewonnen zu haben. "Der Druck auf uns am Mittwoch ist nun natürlich größer geworden. Aber das ist ganz normal, damit können wir umgehen", so der Liverpooler.

England vermisste in Wien Jungstar Wayne Rooney, der seit seinem im EM-Viertelfinale gegen Portugal erlittenen Fußbruch außer Gefecht ist, doch gute Hoffnungen hat, am 9. Oktober in seinem neuen Heimstadion Old Trafford gegen Wales wieder dabei zu sein. "Wenn alles normal läuft, dann bin ich bis zu diesem Spiel fit", so der Stürmer, der am Freitag wieder mit dem Balltraining begann. Es sei für ihn eine Riesenenttäuschung, die ersten Qualifikationsspiele zu verpassen. (APA/Reuters)